Fernziele, Florida, Kulinarisches, USA
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Mit der Straßenbahn nach Ybor City

Nach unserem Spaziergang entlang des Tampa Riverwalk und der Delphintour durch die Hillsborough Bay nahmen wir die historische Straßenbahn nach Ybor City, einem historischen Stadtteil Tampas.

Unterwegs mit den TECO Line Streetcars

Die Mischung als Alt und Neu macht die TECO Line sehr spannendAls Europäer ist es schon etwas ungewöhnlich, im Land der unbegrenzten Möglichkeiten eine historische Straßenbahn im Stadtbild zu erblicken – meist denkt man doch eher an moderne unter- oder oberirdische Bahnsysteme wie den Metromover in Miami. Doch in Tampa gibt es bereits seit 1892 ein Straßenbahnnetz, das die Innenstadt mit den Zigarrenfabriken im westlichen Tampa verbindet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Straßenbahn außer Betrieb genommen und es dauerte 56 Jahre, bis diese wieder zu fahren beginn. Heutzutage wird das TECO Line Streetcar System – übrigens die einzige Straßenbahn in ganz Florida – vorwiegend von Touristen benutzt, aber auch von Einheimischen, die dieses öffentliche Verkehrsmittel zum Pendeln verwenden.

Die Preise der historischen Straßenbahn in TampaDie Reise findet in den gelben Birney Safety Cars statt, die historisch eingerichtet sind – stehendem Fahrer bzw. Fahrerin in passender Uniform inklusive. Wer an einer der modernen Stationen aussteigen möchte, zieht an der Schnur, die quer durch den Wagen nach vorne verläuft und eine alte Glocke bimmeln lässt. Also Nostalgie pur und dazu dank Elektrik auch eine umweltfreundlichere Alternative zum in den USA dominierenden Automobilverkehr. Gleichermaßen fanden wir den Kontrast zwischen den alten Wagen und den sehr modernen, barrierefreien Haltestellen sehr spannend. Zudem sind die Preise sehr moderat – ein Tagesticket gibt es bereits für 5 USD.

→ Zur Website der TECO Line Streetcars

Im Innern der historischen Straßenbahn auf dem Wege nach Ybor City

Ein Besuch im Carne Chophouse

Eine Stärkung zwischendurch im Carne Chophouse in Ybor City, TampaWir stiegen an der Station 4 – der Cardecha Plaza Station – aus und machten uns zunächst einmal auf zu einem kleinen Mittags-Snack ins Carne Chophouse. In diesem altehrwürdigen „El Centro Espanol“-Gebäude genehmigten wir uns trotz des fleischlastig klingenden Namens einen leckeren Salat sowie ein Sandwich mit den für die USA obligatorischen Fries und stärkten uns somit für die weitere Erkundungstour. Neben dem leckeren Essen und einem traditionellen Samuel Adams Bier hat uns auch die Inneneinrichtung sehr gefallen. Am Mittag war es zwar in diesem schönen Steakhouse recht leer, am Abend ist jedoch durchaus eine Reservierung angebracht.

→ Zur Website des Carne Chophouse

Schöne Inneneinrichtung im Carne Chophouse in Ybor City in Tampa

Ein Spaziergang durch Ybor City

Die Straßen in Ybor City versprühen ein historisches FlairVom Carne Chop House aus erkundeten wir dann frisch gestärkt Ybor City zu Fuß – sozusagen das Quartier Latin Tampas. Sofort stach uns der historische Stil der Häuser und Ladengeschäfte ins Auge – wir fühlten uns ein wenig nach Kuba versetzt. Der Grund dafür liegt in der Vergangenheit dieser besonderen Nachbarschaft. Ende des 19. Jahrhunderts ließen sich hier zahlreiche, eingewanderte Kubaner, Spanier und Italiener nieder und stellten jedes Jahr Millionen von Zigarren her. Tampa wurde damit zu einem wichtigen Handels- und Produktionsplatz dieser begehrten Güter. Seit der Großen Depression und besonders nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges fielen diese traditionellen Arbeiten wie auch die zuvor beschriebenen Streetcars aber dem Verfall und zahlreicher Verbote zum Opfer, zumal sich das Konsumverhalten der Menschen weltweit geändert hatte. Erst in den 1980er Jahren zog das Wiederaufbau-Programm und ab diesem Zeitpunkt wurden viele der verlassenen Gebäude nach und nach in Bars, Restaurants und vereinzelte Ladengeschäfte umgebaut.

Die Zigarrendreher in Ybor City am Werk

Das Ergebnis der Zigarrendreher in Tampas Ybor CityHeutzutage ist Ybor City ein lebhaftes Viertel, das zum Einen seine historischen Wurzeln zeigt, diese aber gleichermaßen mit modernen Aspekten kombiniert. So lassen sich heute wieder zahlreiche Geschäfte entdecken, in denen auch Zigarren wieder produziert, repariert und verkauft werden. Die Zigarrendreher lassen sich dabei sogar über die Schulter schauen und – gegen ein kleines Trinkgeld – auch bei der Arbeit fotografieren. Auch wir als Nichtraucher fanden sowohl die Arbeit als auch das Ambiente durchaus spannend.

Gaspar's Grotto ist die passende Bar zum Gasparilla Piraten FestivalEin paar Straßen weiter entdeckten wir noch Gaspar’s Grotto, eine Bar, die an die Gasparilla angelehnt ist – ein riesiges Piratenfestival, das alljährlich in Tampa stattfindet und die ganze Stadt von Piraten heimsuchen lässt. Wer hier in der 1805 E. 7th Avenue ein Bier bestellt, muss nicht zwangsläufig als Pirat verkleidet sein – es hilft aber angeblich schon. 😉

→ Zur Website der Gaspar’s Grotto Bar

Zum Abschluss des Tages ins Ava

Blick in das Restaurant Ava in TampaNach einem langen und ereignisreichen Tag in Tampa legten wir am Pool des Aloft Hotels noch ein wenig die Beine hoch, bevor es dann zum Abendessen in eines der angesagtesten Restaurants im SoHo Bezirk Tampas ging. In der 718 S Howard Avenue gelegen, bietet das italienische Restaurant Essen auf sehr hohem Niveau. Ob Pizza, Salate, Pasta oder Steaks – hier wird jedes Feinschmeckerherz fündig. Das Ambiente des Ava mit seiner offenen Küche hat uns sehr gefallen – auch der schöne Ofen im Gastraum sorgte nicht nur für ein schönes Interieur sondern erfüllte den Raum auch mit leckerem Pizzaduft. Ein Glück brauchten wir auf unser Essen nicht lange warten, ein kühles Samuel Adams (jedem USA-Urlauber sei dieses Bier mal empfohlen!) überbrückte bis dahin die kurze Wartezeit.

Hinter diesem Wandschrank befindet sich eine geheime Zugangstür für ProminenteÜbrigens gibt es im Ava sogar eine Geheimtür – hinter einer gewöhnlich aussehenden Wandeinlassung verbirgt sich in Wahrheit eine Schiebetür, die einen geheimen Zugang zu einem Nebenraum des Ava ermöglicht. Prominente oder sehr auf Privatsphäre bedachte Gäste können also auch auf sehr diskretem Wege in und aus dem Ava gelangen.

→ Zur Website des Restaurants Ava in Tampa

An dieser Stelle nochmal ein besonderer Dank an Dave Reynolds von „Visit Tampa Bay“ für die freundliche Unterstützung. Wir erhielten dank seiner professionellen Begleitung zahlreiche Einblicke in die Stadt Tampa, die wir zugegebenermaßen vorher nicht als erstes auf dem Zettel hatten, wenn man an Florida denkt. Dies hat sich nun deutlich geändert.

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