Das Versprechen einer günstigen Auslands-SIM-Karte für mobiles Internet in den USA klang gut, wurde aber nur teilweise eingelöst. Wir berichten über unsere gemischten Erfahrungen mit TravSim.
Bei unserem vorletzten Auslandsaufenthalt im Westen der USA hatten wir uns von T-Mobile die Tourist Plan SIM in einem Ladengeschäft vor Ort gekauft, was sehr einfach ablief. Rein in den Laden, SIM Karte gekauft, direkt ins Smartphone bzw. den mobilen Mifi-Router eingesetzt, ein paar Vorkehrungen an den zugelassenen Geräten getroffen (für iOS-Geräte: Stromsparmodus aktivieren, Hintergrundaktualisierung und iCloud-Backups sowie -Foto-Synchronisation ausschalten) und los kann es gehen. Kosten: ca. 30 USD (zzgl. Steuern) für 2 Gigabyte an schnellen LTE-Daten, sofern technisch verfügbar.
Diesmal hatten wir uns vorab über neue Wege im Internet informiert und sind auf den Anbieter TravSim gestoßen. Dieser bietet im Endeffekt britische SIM-Karten des Anbieters Three, die vor Ort registriert wurden, per Post verschickt und zu einem bestimmten Datum aktiviert werden. Aufgeladen sind diese dann in unserem Fall mit 5GB Datenvolumen für ca. 3 Wochen Nutzungszeitraum in zahlreichen Ländern, darunter auch die USA.
Ein weiterer Vorteil: in den Südstaaten und an der Ostküste der USA soll laut dem nationalen Netzabdeckungsplan das Netz von AT&T deutlich besser ausgebaut sein als von T-Mobile, was also auch für diese primär auf AT&T-Netze zugreifende SIM-Karte sprach.
Wir bestellten also die SIM-Karte zum günstigen Kurs von 35€, erhielten diese auch sehr schnell per Post, aktivierten sie rechtzeitig und freuten uns auf eine unkomplizierte Nutzung in den Staaten. Doch weit gefehlt.
Kaum in den USA, genauer in New York City angekommen, starteten wir den Mifi Router, das Netz wurde auch schnell gefunden, doch dann kam erst einmal nur der englische Hinweis, man möge doch bitte aufladen, da alles Volumen bereits aufgebraucht sei. Wir gelangten auch nur ab und an überhaupt mal auf die entsprechende Website von Three(.co.uk), meist ging einfach gar nichts, selbst ein nachträgliches Aufladen war also nicht drin. Im Hotel und dem entsprechenden Free WiFi angekommen, kontaktierten wir den Kundenservice von TravSim, der sich zunächst mit einer automatischen Eingangsbestätigung bei uns meldete mit dem Hinweis, dass man sich kümmern werde. Einen halben Tag später kam dann eine persönliche Antwort, aber nur mit Tipps, die wir alle schon ausprobiert und auch in unserer Supportanfrage bereits alle als erfolglos ausprobiert benannt hatten – schade, dass hier offenbar nicht genau gelesen wurde. So dauerte es dann letztlich gut 30 Stunden bis man uns mitteilte, dass das Guthaben von deren Seite fälschlicherweise offenbar nicht auf die Karte gebucht worden war, man das nun aber nachholen werde. Angeblich sollten wir umgehend Internet haben, aber während der ganzen 3 Tage in New York City hatten wir leider kein mobiles Internet. Erst in Georgia bzw. Atlanta funktionierte es zu unserem Erstaunen dann doch. Zum Glück fanden wir in NYC immer mal wieder ein öffentliches WLAN, aber das war ein völliger Reinfall und wir haben auch seitdem trotz Nachfrage nichts mehr wieder von dem Anbieter gehört. So konnten wir für den ersten Teil der Reise leider die SIM-Karte überhaupt nicht gebrauchen und waren diesbezüglich sehr enttäuscht. Dass es dann später wie versprochen und mit guter Netzabdeckung sowie Tethering funktionierte, stimmte uns wieder etwas positiver, aber wer eine verlässliche (!) Lösung für mobiles Internet im nicht-europäischen Ausland und im Zweifel einen guten Kundenservice sucht, sollte sich unserer Erfahrung nach dringend woanders umsehen.