Was passt besser zum Mississippi (bzw. New Orleans) als eine Fahrt mit dem Schaufelraddampfer? Alle Mann an Bord, bitte!
Einmal mit dem Schaufelraddampfer
Wer am Mississippi oder gar in New Orleans unterwegs ist, kommt gar nicht drum herum, auch mal den Blick auf den Fluss zu werfen. Der Schiffsverkehr hat sich zwar antriebstechnisch ein wenig geändert im Laufe der Zeit, aber sie fahren auch heute noch – wenn auch primär zu touristischen Zwecken: Schaufelraddampfer. Wir sind auch eingestiegen und haben eine Fahrt auf dem „Steamboat Natchez“ unternommen.
Nur noch wenige Schiffe dieser Art
Eigenen Aussagen nach ist das Steamboat Natchez das letzte, authentische Schiff dieses Antriebstyps, auch wenn in Kürze sich wohl noch ein Schwesterschiff in Form des „Riverboat City of New Orleans“ hinzugesellen wird. Wenn man es so richtig streng nimmt und die Unternehmensgeschichte anschaut, wird klar, dass die Natchez aus dem Jahre 1975 stammt und mittlerweile das neunte Schiff ist, das diesen Namen trägt. Macht aber nichts, der Antrieb ist authentisch und die Fahrt war wirklich ein Vergnügen.
Beim Ticketkauf
Das Ticketbüro befindet sich an der Ecke Toulouse Street und dem Fluss im French Quarter von New Orleans. Parkplätze gibt es natürlich USA-typisch auch, wer also nicht zu Fuß sich dorthin begibt, kann 400 Toulouse Street ins Navi eingeben, um zum Parkplatz zu finden.
Touren mit der Natchez
Touren gibt es an Bord viele: ob Harbor Jazz Cruise (Montag-Samstag), Sunday Jazz Brunch Cruise (nur Sonntag) – jeweils um 11:30 Uhr und 14:30 Uhr – oder die abendliche Dinner Jazz Cruise um 19 Uhr, es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Auch besondere Anlässe oder Feiertage werden an Bord zelebriert, kurzum, es gibt eigentlich jeden Tag die Möglichkeit, auf der Natchez zu fahren. Vor der Abfahrt spielte bei uns übrigens eine Frau auf einer Art Dampforgel auf dem Dach des Schiffes – ohrenbetäubend laut, aber wirklich gut – auf dem folgenden Bild lässt sie sich sogar rechts oben erkennen.
Und los geht die Schaufelradfahrt
Wir legten mit der Natchez ab und fuhren den Mississippi entlang erst etwas flussaufwärts, dann flussabwärts – vorbei an erstaunlich vielen, beschädigten Uferbereichen. Hin und wieder gab es Durchsagen an Bord zu dem, was es gerade zu sehen gab. So lernten wir, dass viele der Beschädigungen, insbesondere alte Kaimauern und Piers, noch von Hurricane Katrina stammen und seitdem einfach nicht mehr repariert wurden. Uns wurde abermals klar – New Orleans hat selbst heute immer noch mit den Folgen dieses Wirbelsturms zu kämpfen.
Wir kamen übrigens auch an einer gruseligen Fabrik vorbei, die sehr schmutzig aussah, letztlich aber florierend in Betrieb ist und Zucker herstellt. Auch andere Industrieanlagen konnten wir von der Natchez aus begutachten, für alle Freunde der Industriekultur durchaus was fürs Auge.
Übrigens konnten wir uns an Bord der Natchez frei bewegen, was nicht nur die Unterdecks mit einschloss, sondern auch den Maschinenraum. Hier konnte man live erleben, wie die Technik für den Schaufelradbetrieb aussieht und alles so funktioniert.
Unser Fazit zum Steamboat Natchez
Kurzum, uns hat die Fahrt mit dem Steamboat Natchez sehr gefallen und wir können sie allen empfehlen, die New Orleans mal von der Flussseite aus sehen oder natürlich überhaupt noch einmal mit einem Relikt der Schifffahrt fahren wollen. Es ist schon ein tolles Erlebnis.
Auf der folgenden Website könnt Ihr Euch über Angebote informieren:
→ Zur Website des Steamboat NatchezAn dieser Stelle möchten wir uns auch recht herzlich beim Steamboat Natchez für die freundliche Unterstützung bedanken.