Deutschland, Nahziele
comments 12

Vorsicht bei Flixtrain und Deutscher Bahn

Ärger mit der Deutschen Bahn und Flixtrain

Wir geben zu – auch wir sind im Eifer eines schnellen Buchungsvorgangs drauf reingefallen und können nur warnen: Vorsicht bei Buchungen mit der Deutschen Bahn!

Achtung bei der Deutschen Bahn und Flixtrain-Teilstrecken

Wir haben uns wirklich sehr geärgert – zum Teil über uns, zum Großteil aber über die Deutsche Bahn. Aber ganz der Reihe nach und in der zusammenfassenden Übersicht:

  1. Wir wollten eine Zugreise von Bremen nach Essen buchen.
  2. Im Sparpreisfinder fanden wir eine gute Verbindung mit 1x Umsteigen in Osnabrück.
  3. Preis für zwei Personen (2x Bahncard 25): 29,80 €.

Letztlich mussten wir insgesamt 65,60 € zahlen, mit etwas Pech wären daraus aber sogar 149,80 € geworden.

Das Problem: Kombitickets mit Flixtrain

In der obigen Übersicht findet sich der Haken an Position 2 – der erste Teil des Zugplans war eine Fahrt mit dem IC der Deutschen Bahn, der zweite Teil jedoch sollte von Osnabrück bis Essen mit dem Flixtrain stattfinden. Das wurde auch so einwandfrei in der DB Navigator App bzw. auf der DB Website angezeigt. Und wie man es schon immer so gewohnt ist, gilt der Preis ja dann auch für die gesamte Verbindung, schließlich hat man ja sowohl im Sparpreisfinder als auch in der Fahrtauskunft die gesamte Strecke eingegeben. Und da genau liegt das Problem – die Deutsche Bahn zeigt hier nur einen Teil der Strecke an und der Streckenabschnitt für Flixtrain ist explizit nicht Teil der Buchung. Eine Unverschämtheit, zumal man ja auch Verbindungen, bei denen man nicht den Flixtrain als Teil der Verbindung gehabt hätte, deutlich günstiger bekommen hätte, da dann alles über die Deutsche Bahn gegangen wäre. So kriegt man auch Konkurrenten los und noch dazu auf den Schultern der Kunden.

Das Ticket war nur für den oberen Teil gültig

Beinahe 120 € mehr gezahlt

Wir hatten nach dem ersten Ärger zuerst versucht, das Anschlussticket von Osnabrück aus bei Flixtrain nachzubuchen, die Verbindung war jedoch schon ausgebucht und nicht mehr buchbar. Also mussten wir tatsächlich noch einmal im selben Zug (!) ein zusätzliches Ticket von Osnabrück nach Essen buchen. Natürlich von Neuem. Hätten wir das gleich von Anfang an so gebucht, wäre es natürlich günstiger geworden als insgesamt, aber tauchte im Sparpreisfinder eben nicht auf. So zahlten wir dann 65,60 € für die Hinfahrt von Bremen nach Essen, bestehend aus zwei Einzelbuchungen, da die Deutsche Bahn ja Tickets verkauft und im Sparpreisfinder listet, die so gar nicht benutzt werden können. Wäre wir mit diesem Ticket frohen Mutes in den Flixtrain eingestiegen, hätten wir erst einmal pro Nase 60 € für das nicht vorhandene bzw. ungültige Ticket zahlen dürfen – also 120 € drauf zum Sparpreis von 29,80 €, was dann letztlich die 149,80 € macht.

Konkurrenzkampf zu Lasten der Kunden

Übrigens sind wir (nach Recherche) nicht die einzigen Seiten, die auf diesen Missstand hinweisen – die Deutsche Bahn ist halt gezwungen, Konkurrenten in ihrer Auskunft anzuzeigen, aber nur über einen kleinen Hinweis wird dann ersichtlich, dass das Ticket hierfür nicht gilt. Letztlich haben Kunden, die solch eine Kombiverbindung buchen, für den nicht-eigenen Streckenabschnitt nur eine sehr teure Auskunft mit erhalten, das „Ticket“ ist aber für die Teilstrecke nichts wert. Super! Nicht. So wird das jedenfalls nichts mit der gewünschten höheren Akzeptanz der Schiene als Transportmittel, wenn die Kunden gelinde gesagt ver*rscht werden und ein Konkurrenzkampf auf deren Rücken ausgetragen wird. Wer mehr wissen möchte, einfach mal nach „flixtrain deutsche bahn vorsicht“ googlen, da kommt schon genug bei raus.

Einziger Lichtblick?

Ein Glück nur, dass ab 2020 immerhin die Bahntickets günstiger werden, da ja nur noch der reduzierte Mehrwertsteuersatz in Höhe von 7% auf Fernverkehr-Bahntickets gelten soll und die Deutsche Bahn versprochen hat, diese Vergünstigungen an die Kunden weiterzugeben. Aber halt, im Gegensatz zu anderen Aspekten wie dem Bundesklimaschutzgesetz wurden Teile des Klimapakets im Bundesrat vor Kurzem nicht beschlossen, sondern müssen nun in den Vermittlungsausschuss – was dabei herauskommt, kann man sich ja schon fast denken. Es gehört ja mittlerweile zum ungeschriebenen Gesetz, dass in Deutschland Abgaben- bzw. Steuersenkungen und Bürokratieabbau laut versprochen wird, das Gegenteil aber geschieht. Kein Wunder also, dass neue Kosten schnell beschlossen und Erleichterungen verzögert oder abgelehnt werden. Einzig die Hoffnung bleibt, dass sich irgendwann mal was ändert.

Kurzum, die Politik mal außen vor: mit Fällen wie diesem hier macht das Bahnfahren leider noch einmal weniger Spaß… und es bleibt ein ganz schlechter Beigeschmack, wie die Bahn mit ihrer Machtposition umgeht.

12 Comments

  1. Elisabeth Hedwig Fee Kaszycki says

    Ich wurde gerade bei 5Grad aus dem Zug der Deutschen Bahn geworfen. Gleiches Problem. Durfte jetzt über eine Stunde auf den Flixtrain warten (Alternative war übrigens 200€ zu zahlen) und nochmal extra buchen. Dabei hatte ich noch Glück, da ich das allerletzte buchbare Ticket für den Flixtrain bekommen habe. Danach war er ausgebucht. Unfassbar kundenunfreundlich, dass die einem das nicht vorher vernünftig mitteilen.

  2. Michael Kittler says

    Mein Sohn ist gerade in Bremen aus dem Zug geflogen. Gleiche Begründung: DB Ticket gilt nicht im Flix Zug. Da die zweite Klasse für seine DB Ersatzverbindung ausgebucht ist, muss er für 150 Euro nun in der ersten Klasse nach Hause reisen. Auch wenn das juristisch korrekt auf der Buchung aufgeführt ist: das ist Wettbewerb auf dem Rücken der Kunden. Und so was nennt man üblicherweise Abzocke. Dass die Deutsche Bahn dafür zeichnet macht es nur noch schlimmer. Wenn ich selbst nicht so oft die Bahn bräuchte, dann würde ich nach diesem Vorfall umgehend meine BahnCard auslaufen lassen.

  3. Bärbel says

    Wir sind von Radolfzell nach Hamburg in einen Kurzurlaub gestartet, entspannt, da wir ja beide Tickets (wohlgemerkt Hin- und Rückfahrt in einer Buchung) gebucht hatten, die Verbindungen waren komplett aufgelistet. In Stuttgart kam dann das böse Erwachen. Die Hinreise war nur bis Stuttgart gebucht, die Rückreise aber komplett. Für den zweiten Abschnitt der Hinreise war anscheinend der Flixtrain vorgesehen. Wir hatten davon vorher weder etwas gehört, noch hatten wir mit solchen Tricks der Bahn gerechnet. Wenn ich ein Ticket über die Deutsche Bahn buche, gehe ich selbstverständlich davon aus, dass ich auch mit der Deutschen Bahn reise. Das war ein teurer „Spass“, der uns weitere 275,00 € kostete, da wir ein Ticket für die Deutsche Bahn nachbuchen mussten. Das war ein Versuch mit dem Zug zu fahren, ich denke wir werden doch in Zukunft wieder das Auto nehmen.

  4. als 3 Erwachsene und 3 Kinder fand ich es extrem ärgerlich, dass wir (Kunden) Opfern eines Konkurrenzkampfes. Wir haben eine Reise nach Hannover vom DB App zwei Wochen vor der Reise gebucht, der Preis war ca. 67€. Die böse Überraschung war im Flixtrain in Heidelberg, dort mussten wir den Flixtrain verlassen, da wir kein gültigen Ticket haben. Der Schaftner vom Flixtrain hat uns aufgefordert, den Zug zu verlassen. Der zweite Option war ca, 550€ für ein Ticket für die Strecke Heidelberg-Hannover zu bezahlen. Wir Standen mitten in der Strecke und wussten wir nicht, was wir unternehmen können.
    Ich finde es totaler Blödsinn, dass man auf der DB App ein Ticket kauft, das nur für einen Teil der Strecke nutzlich ist. Das Vermerk haben wir klar beim Tickt buchen übersehen, da es unserer ersten Erfahrung war.

  5. Das ist wirklich der letzte Sch**ss – das gleiche hier, musste im Zug den ‚Flixtrain‘-Teil nachbuchen zum erheblich teureren Preis.

    Der DB-Zug ist dazu auch noch verspaetet, die Reise teuer, dazu die Probleme… nee, liebe Bahn, so wird das nix!

  6. Margit Cornelius says

    Ich bin auch gerade in diese Falle reingefallen da ich nicht von einem flixtrain wusste.
    Berlin Frankfurt wurde ein Alptraum und teuer! Bei der Internet Buchung könnte man erkennen dass man aus dem Zug rausgeworfen wird. So können die Öffentlichen nicht attraktiv werden. Ich fahre lieber mit dem Auto 🚗
    Dankeschön deutsche Bundesbahn!

  7. Thomas Blaser says

    Ja mir ist das auch passiert. Ich buchte alles auf der App und ich war überzeugt, dass das schön sauber mit DB gebucht war. Ich hatte Basel – Berlin direkt mit DB und die Rückfahrt, ohne dass ich es bemerkte, erst ab Fulda gebucht u bezahlt; zufällig bemerkte ich 15 Min vor Abfahrt, dass ich ja noch ein Ticket für die Berlin- Fulda Strecke mit „FLX“ kaufen muss. Gesagt getan. Der Zug ist 15 Min zu spät u der ICE nach Basel ist weg. Und so kaufe ich erneut ein Ticket für die Strecke mit der DB für die ich ein Ticket schon hatte. Flixtrain schreibt sie erstatten in diesem Fall nichts; mal sehen ob DB mir die nun doppelt gebuchte Strecke zurückerstattet. Einfach unbegreiflich warum die DB App „FLX“ Strecken anzeigt, die man dann separat bei Flixtrain auf deren App buchen muss. Geradezu bösartig Kundenfeindlich.

    • Horst says

      Hallo Thomas,

      ja, schon alles etwas undurchsichtig dargestellt.
      Ich wüsste gerne was aus Deiner Anfrage zur Kostenerstattung DB geworden ist bzw. gelten da dann die Fahrgastrechte der DB für die komplette Reise?
      Habe im Internet nichts darüber gefunden.
      Grüße
      Horst

  8. Dave says

    Mir ist es auch passiert. DB hätten die
    Webseite anders gestalten sollten, damit der Kunde es besser bemerkt, dass es um die Hälfte der Strecke geht. Ich war sehr genervt davon.

    Ich musste 69€ zu der Buchung zahlen und habe es nur an dem Tag von der Reise gemerkt, so dass es beim Flix Train fast gar keine Tickets gab.

  9. Hallo, Ja mir ist das auch passiert.
    Die DB ist an Frechheit nicht zu überbieten!
    Die letzte Zugverbindung 00:06 Uhr nach Achern wurde 00:12 Uhr gestrichen.
    Info auf meiner HP, bitte nach unten scrollen.
    Schöne Grüße aus dem Schwarzwald Jens.

  10. Ramirez says

    Jetzt erfahre zu erstes mal, das solche Tickets Verwirrung gibt. Das schlimmes ist wenn nach mehr als 2 Stunden Verspätung ein Junge und unerfahrener Mann sowas passiert, macht mich als Mutter unglaublich wütend. Mein Sohn kaufte das Tickets selber, ein Zugticket nach Hamburg das heute u 14:54Uhr abfahren sollte, ist der aber ist 17:14 gefahren. Dann erzählte mein Sohn, das er ein Neue Ticket kaufen sollte für der nächste Tag, weil schon in Zug ist. und das Ticket was er hat nicht gültig sind, weil durch der DB noch ein Ticket kaufen soll. Also, am Ende…ist alles das gleiche in Grün wie bei ich s.o. gelesen habe. Das muss irgend wie am Ende haben. das war heute in das Jahr 2023 …unmöglich das immer noch sowas passiert.

  11. Kh says

    Mir ist das auch passiert. Ich werde die db verklagen. M. E. muss die bahn die gesamtkosten einer gebuchten reise nennen.
    In meinem fall war nur eine teilstrecke ein flixzug. Vorher und nachher waren es db züge.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert