Wir waren schon mehrmals auf der wunderschönen Insel Santorini in Griechenland. Diesmal jedoch sollte es eine große Wanderung geben, von unserer Anlegestelle in Fira bis hin nach Oia am nordwestlichen Rand des Kraters.
Mit Tenderboot an Land
Da die Jewel of the Seas zu groß für den Hafen in Santorini war – so wie eigentlich alle Kreuzfahrtschiffe – hieß es für uns an diesem Tag: Tendern. Glücklicherweise brauchten wir jedoch nicht lange zu warten und kamen direkt mit dem Tenderboot von Bord und zum Anleger unterhalb der Stadt Fira.
Hoch nach Fira
Hier hatten wir nun drei Möglichkeiten: wir könnten den steilen Weg im Zickzack hoch laufen, wir könnten für diesen Weg die armen Esel nehmen oder mit der Seilbahn fahren, die uns in nur wenigen Minuten hoch bringen würde. Da wir sowieso eine Wanderung auf dem Zettel hatten, die Sache mit den Eseln ohne Frage für eine nicht unterstützungswürdige Schande und eher in Richtung Tierquälerei deuten, blieb nur die Seilbahn übrig. Wir kauften uns schnell ein Ticket und nach nur wenigen Minuten Fahrzeit waren wir auch schon oben. Übrigens kamen wir dort Corona konform in einer einzelnen Kabine an, es wurde sehr genau darauf geachtet, dass nicht zu viele Personen in einer Gondel sitzen.
Wasser für den Weg
Oben angekommen ging es dann auch schon los. Wir besorgten uns noch schnell für die Wanderung etwas Wasser, das Wetter ist auf Santorini ja erwartungsgemäß nicht sehr wechselhaft und es sollte sehr heiß werden. Da auf unserem Wanderweg wenig Schatten zu erwarten war, kauften wir also beim freundlichen Ladenbesitzer im Zentrum ein paar Flaschen Wasser ein und freuten uns, dass dieser sogar schon vor den offiziellen Öffnungszeiten für uns eine Ausnahme machte. Dann ging es auch mit einem Blick zum Schiff von oben schon los.
Die Wanderung nach Oia
Zunächst führte uns der Weg durch die engen Straßen und Gassen Firas, dabei ging es mehr als einmal auch sehr steile Treppen hoch und hinunter. Der Weg nach Oia ist zwar ausgeschildert, allerdings nicht immer eindeutig, so dass wir uns noch ein wenig Google Maps zu Hilfe nehmen mussten. In der Kombination aus Smartphone-Karten und Wegweisern fanden wir aber dann doch schnell den Weg hinaus aus der Stadt und entlang des Kraterrandes. Teilweise war der Weg dabei wirklich sehr geröllartig, mehrere Male schmierten wir sogar eine kleine Strecke den Berg trotz fester Schuhe ab. Also: auf jeden Fall gutes Schuhwerk mitnehmen und nicht den Weg in Flip Flops versuchen. 🙂
Landschaftlich war der Weg wirklich sehr schön, wir kamen an zahlreichen Kirchen, einigen Denkmäler an und auch tollen Hotelanlagen vorbei, die uns gleich mal als Inspiration für weitere Urlaube dienten. Unterwegs gab es an einer Stelle sogar einen fahrenden Händler, der Wasser und Kaffee verkaufte und somit eine kleine Einnahmequelle für sich entdeckt hatte. Allerdings waren recht wenige Wanderer an diesem Tag unterwegs, so dass er nicht wirklich viel zu tun hatte. Aber: bis auf eine weitere Möglichkeit gab es praktisch keine Gelegenheit, unterwegs einmal einzukehren oder sich auch nur etwas weiteres zu trinken zu kaufen. Man ist also gut beraten, wenn man das wie wir schon im Vorfeld erledigt, auch wenn der Preis dafür ein etwas schwerer Rucksack ist, den man dann ein Stück des Weges lang tragen muss. Als wir letztlich in Oia ankamen, kehrten wir dann auch direkt in einem Restaurant ein und genossen einen schönen griechischen Salat sowie Feta Käse auf der Dachterrasse des Café Nocturna.
Schlendern durch Oia
In Oia angekommen, schlenderten wir noch etwas durch die Gassen, gingen bis zum Sonnenuntergangs-Spot und waren erstaunt, dass dann doch recht viele Leute auch tagsüber unterwegs waren. Das hatten wir wirklich nur von der Dämmerungsstimmung in Erinnerung. Von Oia aus nahmen wir dann den Bus zurück nach Fira, stiegen jedoch ein paar Stationen vor dem Zentrum aus. Wir wollten unbedingt den Drei Glocken von Fira noch einmal einen kleinen Besuch abstatten und auch in unserem Geheimtipp-Restaurant, dem Kokkalo – noch einen überbackenen Käse genießen, der uns in so guter Erinnerung vom letzten Besuch geblieben war.
Am Ende des Tages
Insgesamt hatten wir an dem Tag gut 14 km bei teils sengender Sonne zurückgelegt, was sich dann auch in der Müdigkeit niederschlug – besonders, weil das ganze eben auch zu recht hohen Temperaturen stattfand. Kurzum, wir haben Santorini dank der Wanderung von einer ganz anderen Seite kennen gelernt, deutlich natürlicher und unberührter, als man es bei diesem Touristen-Hotspot für möglich halten sollte. Das nächste Mal wandern wir dann in die Gegenrichtung oder noch einmal auf eine der anderen Inseln des außergewöhnlichen Katers im Meer.