Alaska, Fernziele, Nordamerika, USA
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Eine denkwürdige Tour durch Ketchikan

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In Ketchikan empfing uns vor allem eins: fieser Regen und ungemütlicher Wind. Doch das hielt uns nicht davon ab, eine Tour mit einem Native – und leider sehr respektlosen Mitreisenden – zu machen.

50 USD pro Nase

Nachdem wir beim Ausstieg einmal schön vom Ketchikan-Regen geduscht wurden, buchten wir eine Tour mit einem lokalen Anbieter für 50 USD pro Nase in bar – bei Kreditkartenzahlung hätte es 75 USD gekostet. Damit war es auch einer der wenigen Momente, in denen Barzahlung mal von Vorteil war, sonst ging eigentlich immer drahtloses Zahlen bzw. Apple Pay. Nach der Bezahlung sprangen wir jedenfalls noch schnell in den Supermarkt um die Ecke, um uns etwas Wasser für den Ausflug zu kaufen.

Auf Tour mit Norm

Wir starteten die Tour mit „Norm“, einem Native aus Alaska, der auf seiner Jacke die Stammeszeichen seiner Familie trug. Eine schreckliche, asiatische Reisegruppe begleitete uns ebenfalls, die kaum etwas verstanden, sich insgesamt als sehr dreist und respektlos erwiesen und eigentlich nur Bären sehen wollten. Den bekamen sie auch schon zu sehen beim ersten Stopp, allerdings anders als erhofft, nämlich nur in Form einiger Exponate (inkl. Walmagen). Norm erzählte noch ausgiebig von seiner verstorbenen Frau und seinen Vorfahren, die in seinem Schmuck in Form von Halskette und Ohrringen weiterlebten und welche die Asiaten dann völlig respektlos erst einmal antatschten und ruppig begrapschten. Wir dachten schon, dass Norm gleich platzt ob dieser Respektlosigkeit, aber er pampte sie eh schon durchgängig an. Zu uns war er jedoch sehr und auffallend nett, aber er tat uns auch echt leid ob dieser Ignoranz der anderen Gäste.

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Auf der Suche nach Bären

Tongass – Sea People – da fuhren wir entlang und Norm zeigte uns auf der Tour diverse Punkte, erzählte viel über Landschaft, Geschichte und Tierwelt – auch über lokale Kuriositäten wie einem Millionär aus Hawaii, der sich dort ein Haus in den Fels sprengte und es seitdem nicht ein einziges Mal genutzt hat. Einige der Totems vor Ort verrotten auch im Freien und werden einfach mangels finanzieller Mittel nicht mehr instandgesetzt. Einen Weißkopfseeadler sahen wir auch am Straßenrand – auch hier stiegen wir als einzige aus, die Asiaten machten noch nicht einmal Anstalten, es uns gleich zu tun. Auch am nächsten Haltepunkt waren nur Möwen und keine Bären zu sehen – die mochten dieses Wetter nämlich nicht, sehr zum Leidwesen der Asiaten.

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Das Dorf der Natives

Danach ging es noch zum letzten Stopp, dem Dorf der Natives mit vielen Totempfählen und auch einer eigenen Werkstatt für deren Bau bzw. Restaurierung. Die Asiaten wollten wegen des Regens nur anteilig aus dem Bus heraus, interessierten sich ohnehin nicht für Norms Geschichten. Wir fanden das echt traurig und auch unverschämt, z.B. rauchte einer der Asiaten (trotz Verbots) und warf die Kippe einfach in die Landschaft dort vor einen horizontal gelagerten Totem – echt unglaublich. Norm zeigte uns zum Abschluss noch traditionelles Werkzeug im Bus und fuhr uns dann nach Ketchikan Downtown, wo wir an der Creek Street ausstiegen. Wir gaben (als einzige Gäste) unserem Wolfsmütze tragenden Fahrer Trinkgeld, bedankten uns freundlich und wünschten ihm alles Gute. Er erwiderte es und fuhr weiter zurück zum Schiff – in den Geräuschen der regennassen Fahrbahn meinten wir auch tatsächlich noch,18 so einige Flüche von ihm gegenüber den verbliebenen Gästen gehört zu haben.

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