Auf unserem Weg von Vicksburg weiter gen Süden kamen wir an Port Gibson vorbei, bogen rechts Richtung Mississippi ab und erreichten im leicht sumpfigen Nirgendwo die Windsor Ruins – Zeugen einer längst vergangenen Zeit.
Ein stolzes Haus am Mississippi
Im Jahre 1861 hatte Smith Coffee Daniell II (ja, so hieß er wirklich) die Bauarbeiten abgeschlossen. Er besaß stolze 21.000 Morgen Plantagenland in Louisiana und Mississippi und starb ironischerweise nur wenige Wochen nach der Fertigstellung seines pompösen Anwesens. Seine Frau und Kinder lebten noch im Windsor-Anwesen, aber mussten den Niedergang des Familienbesitzes im Laufe des Bürgerkriegs mit erleben.
Das eigentliche Windsor-Haus verfügte über insgesamt 23 Zimmer, einen oberirdischen Keller und einen ausgedehnten Dachstuhl. Regenwasser wurde in großen Tanks gesammelt und bediente zwei Badezimmer, auch eine Kuppel gab es, von der man den Mississippi aus sehen konnte – der Legende nach soll selbst Mark Twain schon dort Ausschau gehalten haben.
Das Feuer vernichtete (fast) alles
Das Haus überstand tatsächlich den Bürgerkrieg, aber brannte letztlich bis auf die Säulen und einige Eisenkonstruktionen vollständig am 17.02.1890 nieder. Dabei wurden auch sämtliche Fotografien und Hauszeichnungen der Familie verbrannt. Erst 1991 entdeckten Historiker übrigens die Zeichnung eines Soldaten, die das Windsor Anwesen zeigt:
Aus mit der Party
Ausgelöst wurde das Feuer übrigens durch eine angezündete Zigarre, die ein Gast während einer Hausparty auf dem oberen Balkon zurückließ. Heute gibt es nur noch die (eingezäunten) Säulen zu sehen, sie sind aber auf jeden Fall einen Besuch wert. Nur in die Spinnenweben, die es um den Zaun herum gibt, sollte man besser nicht laufen. 😉
Windsor Ruins
Rodney Rd, Port Gibson, MS 39150, USA