Unsere Reise durch den amerikanischen Südwesten führte uns nach einem Abstecher in die Welt der knuffigen Präriehunde von Lubbock weiter in das Herz von Texas – genauer gesagt nach Midland, einem Schlüsselort der US-amerikanischen Ölindustrie. Bereits bei unserer nächtlichen Ankunft in Texas – von Roswell kommend – hatten wir den intensiven Geruch von Öl wahrgenommen, der von den umliegenden Feldern herüberwehte, ein untrügliches Zeichen für die Präsenz der Ölindustrie in dieser Region.
Midland: Ein Zentrum der Ölförderung
Midland, Texas, hat sich im Laufe der Jahre zu einem der wichtigsten Zentren der Ölförderung in den Vereinigten Staaten entwickelt. Die Stadt, die einst durch die Entdeckung von Öl zu Wohlstand kam, ist heute umgeben von unzähligen Ölpumpen, die unaufhörlich arbeiten, um das schwarze Gold aus den Tiefen der Erde zu fördern. Während unserer Erkundungstour konnten wir einen Blick auf diese ikonischen „Nodding Donkeys“ werfen, die sich rhythmisch auf und ab bewegen.
Die Schattenseiten des Ölbooms
Unser Besuch in Midland war jedoch nicht nur von Faszination für die technischen Aspekte der Ölförderung geprägt. Im Gespräch mit Einheimischen und durch den Besuch des örtlichen Industriemuseums wurden wir auch mit den weniger glanzvollen Seiten der Ölindustrie konfrontiert. Umweltschäden, die durch die Förderung und den Transport des Öls entstehen, sowie die Gefahren für die Gesundheit der Bewohner sind brennende Themen in der Region. Die Luftverschmutzung und die Risiken von Öllecks und Unfällen auf den Ölfeldern sind ständige Begleiter der Menschen, die hier leben und arbeiten.
Auf der Suche nach den Pump Jacks
Trotz der gemischten Gefühle, die uns die Auseinandersetzung mit den Umweltaspekten der Ölförderung bescherte, wollten wir uns dennoch ein eigenes Bild von den Ölpumpen machen. Eine freundliche Mitarbeiterin im Museum verriet uns, dass es nur wenige öffentlich zugängliche Wege gibt, von denen aus man die Pump Jacks gut beobachten kann, gab uns jedoch einige Tipps. Mit dieser Information und verlässlichem Google Maps ausgestattet, machten wir uns auf den Weg, um diese faszinierenden Maschinen aus der Nähe zu sehen. Unsere Bemühungen wurden belohnt: Die Anblicke der sich gleichmäßig bewegenden Ölpumpen vor der weiten texanischen Landschaft hatten etwas Hypnotisches.
Ein ambivalenter Besuch
Der Besuch in Midland und die Begegnung mit der Welt der Ölförderung waren lehrreich und hinterließen bei uns einen ambivalenten Eindruck. Einerseits fasziniert die technologische Meisterleistung, die hinter der Förderung des Erdöls steckt, und die Bedeutung dieser Industrie für die Wirtschaft und den Lebensstandard vieler Menschen ist unbestritten. Andererseits sind die ökologischen und gesundheitlichen Herausforderungen, die mit der Ölförderung einhergehen, nicht zu übersehen. Unser Besuch in Midland hat uns einmal mehr den verantwortungsvollen Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen vor Augen geführt.