Man kommt hier wirklich nicht leicht hin, der weite Weg lohnt sich aber, auch wenn es hier gerne leere sein dürfte – Willkommen an der Fischunkelalm am Obersee.
Nach dem See noch der Obersee
Der Name verrät es schon – der Obersee ist oberhalb gelegen. Genauer gesagt, oberhalb vom Königssee, der sich selbst ja schon dadurch auszeichnet, dass man ihn außer mit dem Boot praktisch kaum umrunden kann. Das Ufer ist zu steil oder gleich senkrechter Fels, das Wasser zu tief, zu kalt und der See zu lang fürs Durchschwimmen. Wer also an der Haltestelle Salet angekommen ist, hat höchstwahrscheinlich eine Bootsfahrt hinter sich.
Ab in den Talkessel
Und von dort aus lässt sich aber ein schöner Talkessel entdecken, der wiederum einen See beinhaltet – den Obersee. Und dort, an diesem ablegenen See befinden sich… zwei Bootshäuser und die Fischunkelalm. Zumindest, wenn man nur die von Menschen geschaffenen Gebäude zählt. Das alles jedoch in prächtiger Natur.
Wanderschilder zur Fischunkelalm
Am Bootsanleger Salet fanden wir schon die Wanderschilder und der Hinweispfeil verriet, dass es ca. 45 Minuten Fußweg zur Fischunkelalm sein sollten. Der Name leitet sich laut Wikipedia übrigens von Fiscuncula ab, der Bezeichnung für eine „sehr kleine Niederlassung, ein ärmliches Gütchen“. Nun, ganz so ärmlich ging es dort jedoch bei unserem Besuch nicht zu. Bereits der schmale, teils mit Seilen befestigte Weg war (über)voll mit Menschen, die im Gewusel sämtlichen Abstand vergaßen und sich mehr oder weniger doof anstellten. Zu Beginn des Weges gab es noch Hinweise, dass dieser nicht kinderwagentauglich sei – wohl wahr. Dennoch sahen wir ein geparktes derartiges Vehikel am Wegesrand, vermutlich von den Besitzern zwischenzeitlich aufgegeben ob der Beschaffenheit des Weges. Und nur wenige trugen richtiges Schuhwerk, um die hohen Steine und Matsch zu bezwingen.
Volles Haus an der Alm
Aus der Ferne betrachtet, sah die Alm noch recht ruhig aus, dort angekommen offenbarte sich aber ein ganz anderes Bild. Wir waren jedenfalls froh, dass wir uns eigene Verpflegung mitgebracht hatten, pflanzten uns abseits an Seeufer und genossen den leckeren Emmentaler, der uns im Hotel als Frühstückspaket zusammengestellt wurde. Nach einer knappen halben Stunde brachen wir auf, auch „motiviert“ durch eine sich neben uns setzende Frau, die das schöne Bergsee-Erlebnis mit dem Rauch ihrer Zigarette trübte. So verließen wir etwas zwiegespalten die Fischunkelalm, welche eigentlich schön ablegen, aber dann doch irgendwie von den (zu) vielen Besuchern heimgesucht ist.20
Fischunkelalm, 83471 Schönau am Königssee