Der Wasserfall von Varone – der Cascata Varone – ist ein beeindruckender Wasserfall in einer engen Schlucht am nördlichen Ende des Gardasees. Wir haben uns auf eine nasse Erkundungstour begeben.
Mit dem Auto zum Wasserfall von Varone
Zu erreichen ist der Wasserfall von Varone am besten mit dem Auto. Etwas unterhalb der Gemeinde Tenno gelegen, befindet sich der Parkplatz zum Wasserfall in einer ausgedehnten Kurve. Das rote Eingangsgebäude ist nicht zu übersehen und wer den Eintritt von 5.50 € pro Erwachsenen bezahlt hat, findet sich zunächst in einem botanischen Garten wieder mit zahlreichen exotischen Pflanzen und Gewächsen, die auch gerne mal um eine Wendeltreppe herum gepflanzt sind. Für uns ein recht nettes Beiwerk, das den langgedehnten Aufstieg zwischen der unteren und oberen Grotte auflockert. Aber wir waren ja nicht der Pflanzen wegen dort hingefahren, sondern wegen des berühmten Wasserfalls, den sogar schon Franz Kafka, Thomas Mann und Kaiser Franz Josef besucht haben sollen.
Die untere Grotte der Cascata Varone
Im Jahr 1874 wurde der Wasserfall für die Öffentlichkeit freigegeben und kann seitdem besucht werden. Zunächst erreicht man die untere Grotte, die aber eigentlich keine wirkliche Grotte ist, sondern eine 55m lange und 73 Meter hohe Schlucht, die das Wasser über die Jahrtausende in den Berg gegraben hat. Der Wasserfall von Varone selbst entspringt aus dem Tennosee, der ca. 8km oberhalb in den Bergen liegt. Der See wiederum speist den Fluss Magnone, der dann letztlich zu dem Wasserfall wird. Nach dem Wasserfall ändert sich übrigens auch der Name des Magnone in Varone und mündet schließlich in den Gardasee. Statt Cascata Varone könnte es also eigentlich auch Cascata Magnone heißen, aber das nur am Rande. So oder so: wer die untere Grotte durchschreitet, sollte sich gut und auch im heißen Sommer warm anziehen. Das stürzende Wasser durchnässt nicht nur in prasselnder und zerstäubter Form die Luft, sondern wirkt gleichzeitig auch als natürliche Klimaanlage, in der es sehr frisch ist.
Inmitten des Wasserfalls von Varone
Nach der ersten Abkühlung ging es dann weiter zur oberen Grotte des Wasserfalls Varone. Dort führte uns ein 15 Meter langer, künstlich angelegter Tunnel durch den Berg hindurch zu dem Trichter, in den der Wasserfall stürzt. Dort tost und stürzt das Wasser demnach hinunter in den sprudelnden See – wirklich ein tolles Schauspiel, das bei dem Lärm und dem beständigen Rauschen auch durchaus respekteinflößend auf uns wirkte. Eine metallene Brücke sorgt dann für den Rest und gibt den Blick frei auf den Sturzkanal, den das Wasser im Laufe von 20.000 Jahren in den Berg gefressen hat.
Uns hat es dort richtig gut gefallen und wer am Gardasee zu Besuch ist, sollte sich dieses Naturschauspiel wirklich einmal gönnen. Man hat nicht oft die Gelegenheit, so hautnah praktisch „in“ einem Wasserfall zu stehen und gerade im Sommer ist dies schließlich auch eine willkommene, abenteuerliche Abkühlung während eines Urlaubs am Gardasee. Hier befindet sich der Wasserfall von Varone: