Pizzo ist eine charmantes, altes Örtchen in Kalabrien und dort gibt es eine ganz andere Form der Fortbewegung: mit dem Dreirad-Taxi.
Zum Bild des alten Italiens gehört es einfach dazu, das Dreirad. Als kleiner LKW oder Lieferwagen fährt es auch heute noch durch die engen Gassen Italiens. In Pizzo hingegen gibt es dieses Dreirad auch als Taxi und wenn man schonmal die Möglichkeit hat und damit eine Rundfahrt machen kann, dann lässt man sich diese Möglichkeit natürlich nicht entgehen.
Dreirad Taxi
Zu finden sind die Taxen vor allem an der Piazza della Repubblica, sie fahren aber auch durch den ganzen Ort und sprechen die Touristen an. Wir wussten nicht ganz genau, was uns erwartet, der Fahrer pries die Fahrt als Rundfahrt durch Pizzo, Fahrt zur Kirche Chiesetta di Piedigrotta inkl. Blick über die Küste an. 20 EUR kostete die Fahrt für zwei Personen, so dass wir zustimmten.
Rundfahrt mit dem Dreirad
Die Fahrt durch Pizzo verging schnell, es gibt nur eine Hauptstraße. die wir im flotten Tempo entlang fuhren. Der Fahrer zeigte hier und da nach links und rechts und schon hatten wir das Örtchen verlassen und waren an der Küste. Ein großes Schild wies den Eingang zur Chiesetta di Piedigrotta. 45 Minuten Zeit gab uns unser Fahrer für den Weg nach unten zur Kirche, für eine kurze Besichtigung und den Rückweg nach oben, er würde dann wieder abholen. Da wir noch nicht bezahlt hatten, machten wir uns darüber auch keine Gedanken. Zur Not wären auch noch zahlreiche andere Dreiräder vor Ort gewesen.
Fußweg zur Kirche
Der Abstieg zur Kirche in der prallen Sonne war anstrengender als gedacht. Zumal wir noch im Hinterkopf hatten, dass wir den Weg auch wieder hinauf laufen mussten. Der Eintritt zur Kirche Chiesetta di Piedigrotta betrug 3 EUR pro Person und konnte direkt am Eingang bezahlt werden. Mittags hat die Kirche geschlossen. Übrigens nicht nur die Kirche, fast alle Geschäfte in Kalabrien waren um die Mittagszeit geschlossen und öffneten am späten Nachmittag wieder.
Die Legende der Chiesetta di Piedigrotta
Laut einer Legende wurde Mitte des 16. Jahrhunderts ein neapolitanisches Schiff von einem schweren Sturm überrascht. Die Seemänner beteten vor einem Gemälde der Madonna von Piedigrotta darum, vom Sturm verschont zu bleiben. Sollten sie gerettet werden, würden sie zu Ehren der Madonna eine Kapelle errichten. Das Schiff sank zwar aber die Matrosen schafften es an Land. Sie hielten ihr Versprechen und errichteten an dieser Stelle eine kleine Kapelle. Um 1880 entschied sich dann ein lokaler Künstler dazu, die Höhle nach und nach zu vergrößern. Dabei baute er zwei große Bereiche aus und erschuf Statuen. Alles kann heute besichtigt werden und so ließen wir unsere Blicke durch den Innenraum der Kirche wandern.
Hier befindet sich die Chiesetta di Piedigrotta:
Zurück in Pizzo
45 Minuten vergingen wie im Flug und schon trafen wir unseren Fahrer wieder, der uns noch kurz zu einem Aussichtspunkt fuhr und dann waren wir auch schon wieder zurück an der Piazza della Repubblica, wo unsere Fahrt endete und wir dann auch unseren Fahrer bezahlten. Streng genommen muss man sagen, dass man die Fahrt nicht hätte machen müssen. An der Kirche hätte man auch mit dem Auto parken können, zumal wir dort auch direkt mit dem Auto vorbei gefahren sind. Die Rundfahrt durch Pizzo war sehr kurz und allzu viel gab es auch nicht zu sehen. Aber die Fahrt mit dem Dreirad war schon einzigartig und alleine deswegen würden wir die Fahrt nicht missen wollen.