Fernziele, Japan
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Der Zauber des Arashiyama Bamboo Forest

Der Zauber des Arashiyama Bamboo Forest (14)

Wenn wir an Japan denken, kommen uns oft Klischee-Bilder von majestätischen Tempeln, Kirschblüten und entspannenden Gärten in den Sinn. Doch ein ganz besonderes Erlebnis, man als Besucher in Kyoto unbedingt auf seine Liste setzen sollte, ist der Besuch des Arashiyama Bamboo Forest. Anreise zur Saga-Arashiyama Station

Unsere Reise begann vor Ort an der Saga-Arashiyama Station, die leicht mit der San-In Linie zu erreichen ist. Bereits die Zugfahrt war japan-typisch ein Genuss, denn das ÖPNV-Angebot dort ist wirklich ein Knaller. Schnell, pünktlich, sauber, angenehme Fahrgäste. Nach einer tollen Fahrt also waren wir an unserem Ziel und bereit, die kleine Bambus-Oase am westlichen Rande Kyotos zu entdecken.Der Zauber des Arashiyama Bamboo Forest (2)

Eine willkommene Pause im Rickshaw Café

Direkt bei unserer Ankunft machten wir vorab als erstes Halt im charmanten Rickshaw Café. Nur 120 Meter Fußweg – in etwa zwei Minuten – trennen das Rickshaw Café von der Zugstation. Umgeben vom Duft frisch gebrühten Kaffees (mit aufgeschäumter Milch!) genossen wir eine kleine Pause. Das Café bietet eine ruhige, einladende Atmosphäre und wir fühlten uns bald fit für den Bambuswald. Doch nicht, ohne noch einmal die typischen, sauberen Toiletten Japans aufgesucht zu haben – ein wahres Hygienewunder, nicht nur in Cafés, sondern auch in öffentlichen Einrichtungen! Der Zauber des Arashiyama Bamboo Forest (1)

Der Sagano Bamboo Grove: Ein erster Traum aus Grün

Nach unserem Kaffee-Stop machten wir uns dann auch auf den Weg zum Arashiyama Bamboo Forest, der etwa einen Kilometer entfernt noch weiter westlich liegt. Auf dem Weg dorthin besuchten wir zunächst die Sagano Bamboo Grove, ein weniger besuchtes, kleines Bambuswäldchen. Hier trafen wir auf zahlreiche Rickshaw-Fahrer und Touristen, die sich als Geishas verkleidet hatten. Das schien dort tatsächlich ein Ding zu sein, wenn wir begegneten vielen derart gekleideten, die aber eben nicht die klassischen Geishas waren. Die ruhigere Atmosphäre des Neben-Wäldchens bot uns jedenfalls die Möglichkeit, schöne Fotos zu schießen, ohne dass sich zu viele Menschen um uns  drängten. Auch hier waren wir schon umgeben von hohen, schlanken Bambusstangen, die in sanften Wellen im Wind schaukelten. Die leicht wehende Brise und das Rauschen der Bambusse erzeugten eine interessante Geräuschkulisse – kein Vergleich zu europäischen Wäldern. Es klackte, klackerte und klonkte überall um uns herum, wenn die Bäume aneinandertrafen.Der Zauber des Arashiyama Bamboo Forest (8)Der Zauber des Arashiyama Bamboo Forest (7)

Die Bedeutung des Bambus

Bambus hat in Japan nicht nur ästhetischen, sondern auch kulturellen Wert – er gilt als Symbol für Flexibilität und Stärke. In Japan wird Bambus außerdem als Zeichen des Glücks betrachtet und häufig in festlichen Anlässen und Ritualen eingesetzt. Bereits in Hongkong hatten wir ja auch schon im Straßenbild überall Baugerüste gesehen, die eben aus Bambus gebaut wurden und nicht aus Metall wie hierzulande. Wirklich spannend.

Nicht nur kulturell, sondern auch ökologisch ist Bambus übrigens eine außergewöhnliche Pflanze. Er bindet mehr Kohlenstoff als viele andere Pflanzen und trägt somit entscheidend zum Umweltschutz bei. Darüber hinaus ist Bambus äußerst nachhaltig, da er wenig Wasser benötigt und nach der Ernte schnell nachwächst. Der Verzicht auf Pestizide beim Anbau macht ihn auch zu einer umweltfreundlichen Wahl. Aber das nur mal nebenbei.Der Zauber des Arashiyama Bamboo Forest (9)

Der Arashiyama Bamboo Forest

Dann ging es für uns aber endlich in das Herzstück, dem Arashiyama Bamboo Forest. Dieser hat eine lange Geschichte, die bis in die Heian-Zeit (794-1185) zurückreicht, als die Gegend ein beliebtes Ziel für die Aristokratie wurde. Bambus wurde schon früh für zahlreiche Zwecke genutzt, von Bauwerken bis hin zu Alltagsgegenständen, und die Schönheit dieser Pflanzen begann, die Menschen anzuziehen. Im Laufe der Jahrhunderte entstanden viele Tempel und Schreine drum herum und im 20. Jahrhundert schließlich gewann der Arashiyama Bamboo Forest an Bedeutung als Touristenattraktion und wurde zu einem Symbol für den japanischen Respekt vor der Natur. Der Zauber des Arashiyama Bamboo Forest (11)

Aus fotografischer Sicht ist der Wald wirklich außergewöhnlich. Viele, sehr gleichförmig aussehende Bambusbäume, dazwischen eine Flucht. Leider meist sehr voll mit Menschen, aber mit etwas Glück und Geduld konnten wir auch die Bilder schießen, die eben den Eindruck vermitteln, dass da sonst keine Menschenseele ist. Wer dort vorbeischauen möchte, sollte das im Hinterkopf behalten. Auch wenn es symbolisch für Ruhe und Gelassenheit steht, ist dieser Wald ein wahrer Instagram- & Touristen-Hotspot.Der Zauber des Arashiyama Bamboo Forest (12)

Uns hat er aber auf jeden Fall sehr beeindruckt und wir hatten dort wirklich eine tolle Zeit. Ja, es war etwas weiter außerhalb, aber dennoch hat sich der Ausflug dorthin sehr gelohnt.Der Zauber des Arashiyama Bamboo Forest (13)

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