Italien, Nahziele
Kommentare 2

Der Betonturm von Marina di Massa

Fiat Turm Marina di Massa

Marina di Massa ist eine Stadt mit gut 70.000 Einwohnern und liegt rund 100km westlich von Florenz. Die Stadt Massa erstreckt sich dabei von der Küste bis hoch in die Bergwelt, eine Nachbargemeinde hiervon ist beispielsweise im Norden Carrara mit seinen Marmorsteinbrüchen.

Hier finden sich endlos lange Strände, die allerdings ordentlich mit Liegen und kleinen Restaurants in zweiter Reihe zugebaut sind. Also von ruhigem Strandidyll und Menschenleere alles weit entfernt.

Der bedrohliche Koloss aus Beton

Fiat Turm Marina di Massa Nahaufnahme

Nahaufnahme des berühmt-berüchtigten Fiat Turms in Marina di Massa.

Umso interessanter ist ein Gebäude, welches als Fiat Turm (auch Torre Balilla) bekannt geworden ist. Dieser Rundturm ist 52 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 24 Metern. Was erstmal nicht so hoch klingt, wirkt aber umso monströser, wenn man mal direkt davor steht und es vor der flachen Strandkulisse betrachtet.

Der Fiat Turm ist Teil der gleichnamigen Fiat Kolonie, welche in den 1930er Jahren fertiggestellt wurde und als Sommer-Ferienkolonie dienen sollte. Die spiralförmig angelegten Zimmer und Fenster drehen sich gleichmäßig von unten nach oben, dabei ist der Turm sehr funktional gehalten und ist somit praktisch nicht verziert.

Für uns hatte dieser Turm, den wir uns auch noch aus der Nähe angesehen haben, etwas unheimliches und in Anbetracht der Geschichte dieses Ortes ist dies wohl auch nachvollziehbar.

Den Turm könnt ihr übrigens hier finden:

 

Abseits des Turms – Strand und Liegen in Marina di Massa

Abgesehen von dem Turm bot der Strand von Marina di Massa viel Kies und Steine, nur stellenweise Sand, im Wasser der Küste vorgelagerte Wellenbrecher und farbige Liegen, soweit das Auge reichte. Kurzum, wenn ihr einen Strandurlaub machen wollt, gibt es sicherlich noch schönere Ecken als diese – aber wer nur auf der Suche nach Sonne und Meer ist, der wird hier sicherlich fündig.


[italienebook]

2 Kommentare

  1. Gustav Oechler sagt

    „Für uns hatte dieser Turm … etwas Unheimliches und in Anbetracht der Geschichte dieses Ortes ist dies wohl auch nachvollziehbar“.
    Nachdem ich dies gelesen habe, frage ich mich, was daran unheimlich sein soll.
    Und welche Geschichte ist hier gemeint ? Verwechseln Sie da etwas ??

    • Reisefanten sagt

      Zunächst einmal vielen Dank für den Kommentar und die Nachfrage. Wir bezogen uns hierbei auf den Hintergrund, dass die Fiat-Ferienkolonie, im Rahmen dessen dieser Turm gebaut wurde, mit einem Jugendferienprogramm, wie wir es heute kennen, angeblich wenig zu tun hatte. Wir haben dazu in der Dissertation von Katharina Torkler nachgelesen mit dem Titel „Ferienkolonien von Industrieunternehmen zur Zeit des Faschismus in Italien“, zu finden u.a. hier, genauer Kapitel 2, Seite 26ff.

      Die dunkle Geschichte des Ortes bezog sich vor allem auf den Umgang mit den dort „Urlaub machenden“ Kindern. So fing es äußerlich bei uniformierter Kleidung der Kinder an und sollte zu einer „wesentlich komplexere[n] „innere[n]“ Vereinnahmung der Kinder mit dem Ziel einer totalen Entpersonalisierung“ führen. Alleine der Tagesablauf liest sich schon sehr unfreundlich und hat mit Ferien eher weniger zu tun.

Schreibe einen Kommentar zu Reisefanten Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert