Zwei Wanderungen im winterlichen Harz sollten es sein. Eine führte uns entlang des Sperberhaier Damms nahe Altenau.
Start am Dammhaus
Wir parkten am südlich von Altenau gelegenen Dammhaus, heutzutage einem Restaurant, was auch sogar noch offen hat und recht lecker roch, als wir dort starteten – aber wir wollten ja raus in die weiße Natur.
Auf der anderen Straßenseite ging es dann auch schon los, zunächst in eine kleine Talnische, wo sich schon die ersten Baukünste des Oberharzer Wasserregals zeigten.
Wir stapften mal durch dichtes Gehölz mit viel Schnell, mal kamen wir auf eine matschige Fahrstraße, und dann irgendwann kamen wir am eigentlichen Dammgraben an, der uns einen großen Teil der Strecke begleiten sollte. Wir kamen vorbei an der Eisenquelle, an immer wieder schönen Hinweistafeln und Infoschildern, folgten dabei stets dem Verlauf des Harzer Hexenstiegs.
Der tote Wald
Im Harz wurde im Zuge des jahrhundertealten Bergbaus überwiegend Fichtenwald angebaut und somit eine Monokultur herangezogen. Der Borkenkäfer, dem diese Fichten ganz besonders liegen, sorgt leider seit einiger Zeit dafür, dass immer mehr Teile dieses Waldes absterben und mittlerweile schon ganze Hänge baumlos sind. Uns hat das sehr erschrocken, sind wir doch regelmäßig im Harz zu Besuch und hatten die Auswirkungen so heftig und in diesen Extremen bisher noch nicht gesehen. Auch nahe Torfhaus gibt es schon den ein oder anderen kahlen Hügel, aber so heftig wie hier war es noch nirgends. So manches Hinweisschild wirkte dabei sehr ironisch – „Willkommen im Naturpark Oberharz“ ist auf dem folgenden Bild zu lesen, umringt von Abholzung und nur wenigen übrig gebliebenen Baumgerippen.
Auch tote Bäume können wiederum Grundlage für neues Pflanzenleben werden, aber es ist sehr schade zu sehen, wie die schönen Fichtenwälder von vor noch wenigen Jahren mittlerweile immer mehr vom Käfer vernichtet werden. Ein Ende ist nicht in Sicht – es gibt gar pessimistische Schätzungen, dass in 10 Jahren der gesamte Harz kahl sein könnte. Wollen wir es mal nicht hoffen.
Zurück zum Dammhaus
Dem Dammgraben folgend kamen wir bis an die Ausläufer Altenaus und wanderten dann über den Hütten-Teich wieder den Berg hinauf entlang der Rotenbeeck. Vereinzelt kamen uns ein paar Wanderer oder Nordic Walker entgegen, aber insgesamt war dies eine sehr ruhige Wanderung ohne viel Publikum. Nach insgesamt gut 10 Kilometern und ca. 190 Höhenmetern kamen wir dann wieder an unserem Ausgangspunkt an.