Wer von Miami aus gen Westen durch die Everglades mit dem Mietwagen fährt, bekommt nicht nur schnell einen Eindruck von der nicht enden wollenden Weite dieses tropischen Marschlands, sondern es wird auch die Lust geweckt auf eine Airboat Tour. Wir haben daher einmal Halt gemacht im Gator Park.
Der Gator Park im Herzen der Everglades
Knapp 30 Meilen westlich von Miami befindet sich auf der SW 8th Street der Gator Park, eine Touristenattraktion mit allem, was man sich von einer solchen Einrichtung in den Everglades nur vorstellen kann. Angefangen bei den obligatorischen Airboat Tours mit dem Sumpfboot (wie die offizielle Bezeichnung für diese besondere Art Propellerboot im Deutschen ist), über eine Tiershow bis hin zu Gehegen mit Alligatoren. Selbstverständlich dürfen auch gemäß des amerikanischen Stils ein Souvenirshop, ein kleiner Imbiss und angenehm viele Parkplätze vor dem Gebäude nicht fehlen.
Mit dem Sumpfboot über das Marschland
Nach einer kurzen Einweisung durch unseren Airboat Guide – ja, man darf gerne aufstehen, wenn die Geschwindigkeit es zulässt – ging es zunächst im gemächlichen Tempo durch einen der von Gebüsch begrenzten Kanäle. Hier entdeckten wir die ersten Alligatoren in freier Wildbahn, ebenso zahlreiche Fische und Schildkröten. Außerdem erfuhren wir so einiges über Alligatoren auf der gut 40 Minuten dauernden Fahrt durch die Everglades.
Wissenswertes zu Alligatoren
Nach der 12-monatigen Schwangerschaft legt das Alligatorenweibchen im Mai ungefähr 100 Eier, wovon allerdings nur 10% überleben. Die Bruttemperatur der Eier bestimmt dabei übrigens das spätere Geschlecht der Baby-Alligatoren. Die Jungen bleiben meist in der Nähe der Mutter, die wiederum ein eigenes Territorium hat, welches es nicht verlässt. Alligatoren können in freier Wildbahn bis zu 60 Jahre, in Gefangenschaft sogar bis zu 100 Jahre alt werden – wobei sie auch ein Leben lang wachsen. Der größte Alligator war bisher 19 Fuß lang, was ungefährt 5.8 Metern entspricht. Ausgewachsene Tiere wiegen bis zu 500kg und können auf kurze Distanz Geschwindigkeiten von bis zu 50 km/h erreichen – also sollte man sich diesen faszinierenden Tieren wenn überhaupt wirklich mit Vorsicht nähern.
Die Wildlife Show im Gator Park
Nach der Airboat Tour haben wir uns noch die Wildlife Show angesehen. Hier gab es neben Alligator Wrestling, bei dem ein Mitarbeiter demonstriert, wie man einen ausgewachsenen Alligator fängt und bändigt, auch diverse exotische Tiere zu sehen. Von Skorpionen über Vogelspinnen bis hin zu Baby-Alligatoren war alles zu bestaunen und teils sogar in die Hand zu nehmen, wer wollte. Die Show wurde noch durch die Möglichkeit abgerundet, einen kleinen Alligator in den Händen zu halten und sich dabei fotografieren zu lassen.
Wir selbst schauten uns noch etwas in dem großzügig angelegten Gelände um und statteten den Alligatoren-Gehegen noch einen Besuch ab. Darin fanden wir ausgewachsene und sehr imposante Exemplare, denen wir in freier Wildbahn eher ungern begegnen würden.
Unser Fazit zum Gator Park
Uns hat der Besuch wirklich gut gefallen und wir hätten dem Park auch ohne den freundlicherweise gesponserten Eintritt einen Besuch abgestattet. Die Airboat Tour ging für unseren Geschmack etwas zu schnell vorbei, vor allem das Speeding, also mit Hochgeschwindigkeit über die Graslandschaften rasen, fiel relativ kurz aus. Die Mitarbeiter waren aber sehr freundlich und die Organisation insgesamt war sehr gut – es gab sogar kostenlosen Ohrenschutz für alle Passagiere wegen des doch recht intensiven Propellerlärms. Kurzum: der gut zweistündige Besuch hat sich für uns gelohnt und wir können den Gator Park guten Gewissens empfehlen.
Zur Website des Gator ParksHier haben wir den Park noch einmal auf einer Karte für euch markiert: