Nach einer bereits tollen ersten Tageshälfte auf dem Koblenzer Weihnachtsmarkt zog es uns zur anderen Rheinseite, um die magische Atmosphäre des Christmas Garden auf der Festung Ehrenbreitstein zu erleben. Mit Einbruch der Dämmerung standen uns dort atemberaubende Lichtinstallationen und Klangwelten offen – gegen Eintritt versteht sich.
Mit der Seilbahn zur Festung
Mit der Seilbahn machten wir uns auf den Weg über den Rhein, die uns in etwa zehn Minuten direkt zur Festung brachte. Oben angekommen, waren wir gleich am Eingang zur Festung und konnten unser zuvor online auf der Website christmas-garden.de erworbenes Ticket vorzeigen, um sofort in das Lichtermeer einzutreten.
Ein Fest der Lichter
Sobald wir den Christmas Garden betraten, wurden wir von einer Fülle an Lichtern empfangen. Überall erhellten LED-Lichter und kreative Projektionen den dunklen Himmel und zauberten eine wundervolle Stimmung. Die alten Gebäude der Festung wurden mit fantastischen Bildern bestrahlt, die den historischen Charme illuminiert hervorhoben. Beeindruckend waren auch die schönen Projektionen, die auf den Sandboden geworfen wurden; sie schufen eine einzigartige, natürliche Leinwand und verliehen dem Ganzen eine besonders schöne Optik.
Kulinarische Köstlichkeiten und Feuerzauber
Neben den visuellen Highlights gab es auch zahlreiche Essens- und Getränkestände, die uns eine willkommene Stärkung boten. Ein wärmendes Getränk war in der frischen, windigen Luft dort oben besonders angenehm. Die kalte Atmosphäre wurde zudem durch einige Feuerinstallationen aufgelockert, die der festlichen Umgebung einen Hauch von Mittelalter verliehen. Das Flackern der Flammen schuf eine heimelige und zugleich mystische Stimmung.
Ein langer Spaziergang durch das Lichtmeer
Wir schlenderten recht lange durch die verschiedenen Installationen und waren fasziniert von der Vielfalt und Kreativität, die uns umgab. Die Kombination aus Licht, Musik und den alten Mauern der Festung war ein unvergessliches Erlebnis. Und obwohl es etwas kalt war, war die visuelle Pracht mehr als ausgleichend. Wenn wir noch einmal kommen, würden wir uns allerdings etwas wärmer anziehen, um die Erlebnisse noch mehr genießen zu können.
Fazit: Ein unvergessliches Erlebnis
Der Christmas Garden in Koblenz auf der Festung Ehrenbreitstein war ein wirklich tolles Erlebnis, das uns in die zauberhafte Welt der Lichter entführte. Ein schöner Kontrast zum eher klassisch gehaltenen Weihnachtsmarktbesuch bei Tageslicht in Koblenz selbst. Von eindrucksvollen Illuminationen bis hin zu einer stimmungsvollen Atmosphäre war alles perfekt organisiert. Ein Besuch, den wir sehr empfehlen können!
Eintrittspreise für den Christmas Garden
Der Eintritt für den Christmas Garden betrug (2023) 18 Euro pro Person, was wir als einen fairen Preis für das gebotene Erlebnis empfanden, zumal auch die Seilbahnfahrt noch mit enthalten war. Der gesamte Abend war echt ein schönes Erlebnis, das uns in die zauberhafte Welt der Lichter entführte. Von eindrucksvollen Illuminationen bis hin zu einer stimmungsvollen Atmosphäre war alles perfekt organisiert. Ein Besuch, den wir sehr empfehlen können!
Doch ein großes Aber gab es dann doch noch.
Ein (übliches) Nachspiel mit der Deutschen Bahn
Nach einem tollen Abend im Christmas Garden auf der Festung Ehrenbreitstein fuhren wir mit der Seilbahn zurück nach Koblenz, die Lichter funkelten verlockend im Dunkeln und wir genossen noch einmal die Aussicht über den Rhein. Doch der zauberhafte Tag bzw. Abend sollte bald einem ernsthaften Ärgernis weichen, denn die Rückreise nach Bad Salzig stellte sich als eine der frustrierendsten Herausforderungen unserer Reise heraus. Bevor wir zum Bahnhof aufbrachen, wollten wir uns noch an einem der Weihnachtsmarktstände mit einem letzten warmen Getränk und ein paar Leckereien stärken. Das klang nach einer perfekten Abrundung des Abends, aber was dann folgen sollte, war alles andere als perfekt.
Kaum am Gleis angekommen, fanden wir uns inmitten anderer Reisender wieder, die sich ebenfalls mit der chaotischen Situation herumschlagen mussten. Die Deutsche Bahn hatte mal wieder ein beeindruckendes Stück Unorganisiertheit aufgeführt. Es war eine Mischung aus mangelhafter Kommunikation und ständigen Ankündigungen ausgefallener Züge, die die Stimmung am Gleis ins Bodenlose sinken ließ. Die Gesichter der anderen Wartenden waren eine Mischung aus Verwirrung und Frustration – besonders die der ausländischen Gäste, die offensichtlich nicht verstehen konnten, warum so viele Menschen hier einfach herumstanden, ohne dass sich etwas tat – und das, obwohl in Deutschland doch (früher) alles so toll organisiert ist/war.
Die Minuten vergingen quälend langsam, und wir warteten immer wieder weitere 20-30 Minuten auf Informationen, die einfach nicht kamen. Mehrmals hieß es, der Zug würde gleich kommen, nur um dann kurz vor der geplanten Abfahrt die verheerende Nachricht zu erhalten: „Zug fällt aus.“ Ein echtes Highlight für einen kalten Winterabend! Wir standen am Bahnsteig, voll und ganz dem bitteren Wind und der Kälte ausgeliefert, und merkten, wie unser Ärger zunahm.
Verzweifelt beobachteten wir die Anzeigetafeln, ruften die Hotline an (die auch nur Schultern zuckte) und suchten nach Alternativen, die jedoch nicht in Sicht waren. Einige Ersatzzüge wurden in Aussicht gestellt, aber auch die kamen nicht und das ließ uns alles nicht vorankommen. Nach anderthalb Stunden am Bahnhof und immer noch ohne klare Informationen war unsere Geduld am Nullpunkt angelangt. Endlich, nach gefühlten Ewigkeiten, näherte sich ein Zug – allerdings viel später als geplant – und natürlich unglaublich voll. Wir konnten es kaum glauben, als wir endlich irgendwie uns reinquetschen konnten. Immerhin waren wir nicht die einzigen, die sich über diese Situation ärgerten.
Als wir schließlich in Bad Salzig ankamen, waren wir mehrere Stunden später als ursprünglich geplant dort. Statt eines unvergesslichen Abends war die Rückreise zu einer chaotischen Odyssee geworden, die von Ärger und Enttäuschung geprägt war. Rückblickend mag es amüsant erscheinen, aber in diesem Moment waren wir mehr als frustriert. Schade, aber unser Bild vom ÖPNV wurde wieder einmal negativ bestätigt.