An unserem zweiten Tag in Akureyri weckte uns bereits am frühen Morgen der strahlende Sonnenschein. Wir waren früh hoch, denn um 6.45h begann unser verschobener Ausflug vom Vortag. Wir waren gespannt!
Bei Saga Travel hatten wir die Lake Myvatn Classic Tour gebucht, welche direkt am Hafen startete. Unser lokaler Guide wartete bereits mit einem Kleinbus auf uns. Mit insgesamt 12 Teilnehmern ging es pünktlich um 7h los. Unser Guide gab uns zunächst ein paar Infos über Akureyri und dann fuhren wir zu einem Aussichtspunkt, wo wir die Jewel of the Seas im Fjord und die Umgebung sehen konnten.
Wir fuhren anschließend durch einen 7 Kilometer langen Tunnel. Bei den Tunnelbauarbeiten stieß man dort auf eine heiße Quelle, die dort keiner vermutete. So entstand unweit von Akureyri eine Lagune, die ebenfalls im Rahmen eines Ausfluges besucht werden kann. Als wir den Tunnel verließen, bot sich direkt ein anderes Landschaftsbild Islands, deutlich karger und wenig besiedelt. Wir machten einen weiteren kurzen Halt am Ljósavatn See bevor wir zum ersten Highlight kommen, dem Godafoss Wasserfall.
Godafoss Wasserfall
Der Godafoss Wasserfall oder auch Wasserfall der Götter genannt, ist einer der größten Wasserfälle Islands. Hier hatten wir einen Halt von rund 30 Minuten und konnten uns umsehen und Fotos machen, nachdem wir auch hier vorab einige Infos sowie Hinweise zu den besten Plätzen erhalten haben. Der Godafoss Wasserfall hat die Form eines Hufeisens und ist über 30 Meter breit. Als wir dort waren, bildete sich sogar noch ein Regenbogen. Ein sehr schöner Ort und mit dem blauen Himmel traumhaft. Welch ein Glück, dass unser Ausflug dann doch noch stattfinden konnte.
In der direkten Umgebung des Godafoss Wasserfalls lässt sich ein riesiges Lavafeld erahnen.
Pseudokrater
Als nächstes ging es zu den Pseudokratern Skutustadagigar. Sie sehen aus wie Vulkane, sind aber keine. Entstanden sind die Krater durch Vulkanausbrüche und durch den Kontakt der Lava mit sehr kaltem Wasser. Eine wirklich beeindruckende Landschaft. Wir machten ein paar Fotos und dann ging die Tour auch schon weiter.
Kurze Pause
An einem sehr ländlichen Hotel mit kleiner Bar und Souvenirshop gab es eine kleine Toilettenpause. Um die Außenlage nutzen zu können, war es leider doch zu kalt. Nachdem wir uns im Shop kurz umgesehen haben, schauten wir uns auch draußen nochmal um. Das Wetter war super aber der Wind eisig kalt. Auf den Straßen sieht man das Eis und wir waren froh, nicht mit einem Mietwagen hier unterwegs zu sein. Wir hätten aber auch nicht gedacht, dass es hier Mitte Mai doch noch sooo kalt und winterlich ist.
Dimmuborgir Lavafeld
Einen nächsten, mit 30 Minuten etwas längeren Halt, hatten wir am Dimmuborgir Lavafeld. Wir konnten eine kurze Wanderung machen und uns die Gegend ansehen. Wir sahen nicht nur Hoodoos, sondern auch schöne Arches, wie wir sie aus den Nationalparks im Westen der USA kennen. Ebenfalls eine sehr schöne Gegend, für die wir gerne noch etwas mehr Zeit gehabt hätten.
Im Lavafeld hat auch einer von 13 Santas sein Zuhause. Die isländischen Kinder stellen ab dem 13. Tag vor Weihnachten ihre Schuhe raus und bekommen von Santa kleine Geschenke, wenn sie artig waren – oder faule Kartoffeln. 🙂
Tektonische Platten
Als nächstes Highlight erreichten wir das Grjótagjá Rift, hier treffen die eurasische und die amerikanische Kontinentalplatte aufeinander. Mit dem einen Fuß auf der eurasischen und mit dem anderen auf der amerikanischen Kontinentalplatte zu stehen, das ist natürlich ein Erlebnis. Es ist auch nicht zu übersehen, wie die Erde an dieser Stelle aufgerissen ist. Man merkt auch, wie es unter der Erde arbeitet, ein Geruch von Schwefel liegt in der Luft. Zwei kleine Höhlen haben sich gebildet, in die man einen Blick werfen kann.
Geothermal Feld
Den Schwefelgeruch haben wir ja schon wahrgenommen, dieser dürfte im Geothermalfeld von Hverarönd noch deutlich verstärkt in der Luft liegen. Die Aktivitäten unter der Erde kann man auch aus der Entfernung sehr gut vernehmen.
Lake Myvatn
Nachdem wir schon einen ersten Blick auf den Lake Myvatn werfen konnten, erreichten wir das Vogelkunde Museum, welches direkt am See liegt. Der Lake Myvatn (Mückensee) hat seinen Namen nicht umsonst – in den Sommermonaten soll es hier vor Mücken nur so wimmeln, so dass es ohne Mückennetze kaum auszuhalten sein soll. Also halte unser Wintereinbruch doch etwas Gutes. 🙂
Das Vogelkunde Museum kostet normalerweise 2200 ISK Eintritt, war in unserer Tour aber inbegriffen. Die Austellung war sehr liebevoll gestaltet und es gab mehrsprachige Informationstafeln, die durch die zahlreichen Vogelpräparate führte. Der Aufenthalt hier war für unseren Geschmack etwas zu lang, ein Vogelfreund mag dies aber anders sehen. Im Museum hätte man noch die Möglichkeit gehabt eine Kleinigkeit zu essen. Da es im Anschluss aber zurück nach Akureyri ging, verzichteten wir darauf.
Fazit
Unsere Rückfahrt nach Akureyri dauerte 45 Minuten und wir wurden rechtzeitig wieder am Hafen abgesetzt. Die Tour in der Kleingruppe war super und unser Guide sprach nicht nur sehr gutes Englisch, sondern wusste auch einiges zu erzählen. Wir waren froh, zwei Tage in Akureyri gewesen zu sein und dass unser Guide aufgrund des schlechten Wetters am Vortag so flexibel war und die Tour am Folgetag anbieten konnte.