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Mit der AIDAbella in Taipeh

Taipeh (9)

Nach einer aufregenden Zeit in Hong Kong und nach einem weiteren Seetag erreichten wir den taiwanischen Hafen von Keelung.

Damit der heutige Landgang für uns so wie geplant stattfinden kann, mussten wir am Vortag, als wir auf See waren, zunächst unseren Reisepass von den AIDA Guides abholen. Das mussten übrigens alle, auch wenn man, aus welchen Gründen auch immer, keinen Landgang geplant hat. Denn im Terminal fand nach unserer Ankunft ein Identitätsabgleich aller Gäste ab. Ergo mussten alle bis zu einer genannten Zeit von Bord und sich den Behörden mit dem Reisepass vorstellen. Auch, wenn man Taiwan nicht besuchen wollte. Für die Ausreise erfolgte das Prozedere dann erneut. Ich denke, es war komplizierter in Keelung keinen Landgang zu machen als diesen Prozess zweimal zu durchlaufen. 🙂

Scharfe Einreisekontrollen

Es wurde zudem mehrfach und sehr deutlich darauf hingewiesen, was man nicht mit an Land nehmen durfte, das waren u.a. Obst und Gemüse und Fleisch- und Wursterzeugnisse sowie Milchprodukte. Nachdem wir die AIDAbella verließen waren zahlreiche lokale Sicherheitskräfte vor Ort, die über Warntafeln nochmals darauf hinwiesen und eine letzte Chance zur Vernichtung baten. Die Strafen waren direkt mit aufgeführt, bis zu 6000 USD pro Verstoß waren genannt. Dass ein Mitreisender tatsächlich ein Wurstbrötchen mitnehmen wollte und sich scheinbar dachte, dass es nicht auffallen würde, ging nicht nur deutlich nach hinten los, es war wohl auch das teuerste Wurstbrötchen seines Lebens. Es waren nicht nur Hunde vor Ort, alle Taschen wurden gescannt und man musste ebenfalls durch einen Körperscanner gehen. Es wurde alles sehr akribisch kontrolliert aber die Locals waren dabei stets sehr freundlich. Da ein Identitätsabgleich erforderlich war, schmückt nun ein schöner Einreisestempel aus Taiwan unseren Reisepass.

Von Keelung nach Taipeh

Der Bahnhof von Keelung ist gerade mal zehn Gehminuten vom Terminal entfernt. Für umgerechnet 1,30 EUR  fährt alle 20 Minuten ein Zug nach Taipeh. Die Fahrt dauert gerade mal 45 Minuten und so ist dies die einfachste und günstigste Variante um nach Taipeh zu kommen. Zugtickets lassen sich einfach am Automaten kaufen, die Sprache kann man bequem auf Deutsch einstellen. Gezahlt werden kann in bar, per Kreditkarte oder per ApplePay.

Erster Eindruck von Taipeh

In Taipeh angekommen verschafften wir uns zunächst einen Überblick. Überrascht waren wir von den Obdachlosen, die es am Bahnhof gab und von den zahlreichen Wandschmierereien. Es wirkte hier insgesamt nicht so sauber und wir müssen zugeben, dass wir ein anderes Bild von Taiwan im Kopf hatten. Wettertechnisch hätte es auch etwas besser sein können aber nachdem es in Keelung noch geregnet hat, war es in Taipeh immerhin trocken. Der Taipei 101 steckte allerdings im Nebel. Daher kein Besuch für uns.

Chiang Kai-Shek Memorial Hall

Wir machten uns zu Fuß auf und besuchten zunächst die Chiang Kai-Shek Memorial Hall. Das Gelände an sich ist schon wahnsinnig groß, so dass man sich ziemlich klein fühlte. In der Gedächtnishalle befindet sich eine Bronzestatue des verstorbenen Präsidenten. Die sitzende Statue erinnerte uns dabei etwas an das Lincoln Memorial in Washington. Einfach irre, wie groß dieses Denkmal in der taiwanesischen Hauptstadt ist.

Bo-Pi-Liao Historic Street

Unser Weg führte uns weiter durch die Hauptstadt zur Bo-Pi-Liao Historic Street. Wie es in Taipeh früher aussah, lässt sich hier noch ganz gut erahnen. Über 200 Jahre alt sind die dortigen Häuser, die heute Handwerksstätten, Cafés und Museen beherbergen und einen enormen Kontrast zum Taipeh der Neuzeit bieten. Durch die Straße kann man ruhig einen Abstecher machen, wenn man vor Ort ist.

Longshan Tempel

Es war schon ein ordentlicher Weg vom Chiang Kai-Shek Memorial zum Longshan Tempel. Rund 40 Minuten waren wir zu Fuß unterwegs aber wir genossen die vielen Eindrücke Taipehs die sich am Straßenrand ergaben. Der Longshan Tempel ist Taipehs ältester Tempel und als wir zu Besuch waren, war er vom Neujahrsfest noch feierlich geschmückt. Hier war sehr viel los, Einheimische und Touristen mischten sich und es gab für uns einiges zu sehen. Auch hier meinte man es mit Räucherstäbchen wieder sehr gut aber da man zum Großteil im Freien war, war es nicht so schlimm wie in Hong Kong.

Downtown Taipeh

Als nächstes erreichten wir das Stadtzentrum, was von Malls und Videowänden dominiert war. Aber auch hier empfanden wir es als nicht so super modern, wie wir es uns vorgestellt hätten. Da sich Taiwan als sehr liberal zeigt, gibt es hier natürlich auch eine Rainbow Road.

Ximending

Angrenzend befindet sich Ximending, ein Vergnügungsviertel, dass vor allem bei Comicfans gut ankommen sollte. Hier kann man durch eine nette Fußgängerzone schlendern und die neuesten Trends auf sich wirken lassen. Spannend, was es hier alles zu sehen gibt und wie die Geschäfte zum Teil aufgemacht sind. Dazwischen gibt es immer wieder Snacks. Vorsicht aber beim Fried Chicken Popcorn – da können durchaus Knochen zwischen sein.

Dihua Street

Sofern man von einem Altstadt-Viertel sprechen kann, findet man dieses in der Dihua Street. Für mehr als hundert Jahre war die Dihua Street der größte Groß- und Einzelhandelsmarkt der Stadt. Hier kommt also etwas Nostalgie auf und die Straße ist auch heute nicht weniger geschäftig. Schöne Fotomotive findet man hier zudem.

Rückfahrt nach Keelung

Für uns war es dann aber auch schon wieder an der Zeit die Rückreise anzutreten. Der Bahnhof von Taipei ist recht imposant, vor allem in Bezug auf die Bahnhofshalle. Dort kann man an den vielen Fahrkartenautomaten erneut sehr einfach ein Ticket kaufen. Zu den Gleisen selbst kommt man nur mit einer gültigen Fahrkarte. Ein sehr gutes Prinzip, wie wir finden. Gewöhnungsbedürftig ist, dass die Gleise unterirdisch liegen und man vor Smog durch die Loks kaum atmen kann. Auch zurück fuhren die Züge wieder alle 20 Minuten.

Noch ein Hinweis zum Thema Bargeld: am Terminal in Keelung gab es einen Geldautomaten, wo man mit den gängigen Kreditkarten Geld ziehen konnte. Die Mindestabhebung beträgt 1000 TWD, was rund 30 EUR sind. Das hat für uns vollkommen ausgereicht.

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