Wer in Japan unterwegs ist, muss auch mal mit dem Shinkansen, dem berühmten Hochgeschwindigkeitszug unterwegs gewesen sein – besonders, wenn man aus diesem auch noch einen Blick auf Mount Fuji erhaschen kann!
Über den Shinkansen
Der Shinkansen ist nicht nur ein technisches Meisterwerk, sondern auch ein symbolisches Element der japanischen Kultur und Infrastruktur – und als solches auch weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannt. Mit Geschwindigkeiten von bis zu 320 km/h gehört der Shinkansen zu den schnellsten Zügen der Welt und hat sich als eine der effizientesten Transportmöglichkeiten in Japan etabliert. Die Züge sind nicht nur technisch innovativ und unglaublich sauber, sondern auch ein Paradebeispiel für die Pünktlichkeit und Organisation des japanischen öffentlichen Verkehrssystems. Bei einer durchschnittlichen Verspätung von nur wenigen Sekunden ist es beeindruckend, wie genau die Fahrpläne eingehalten werden. Die Passagiere können sich auf eine reibungslose Abwicklung freuen: vom Ticketkauf über die Einlasskontrolle bis hin zur komfortablen Fahrt. In den Zügen ist es geräumig, es gibt gute Gepäckablagen über Kopf und eine für Japan gewohnt ruhige Atmosphäre, die es ermöglicht, die im Eiltempo vorbeiziehende Landschaft zu genießen. Das Boarding erfolgt geordnet und in einem festgelegten Ablauf, sodass die Passagiere zügig und effizient in den Zug ein- und aussteigen können. Es kommen überhaupt nur diejenigen in den Bereich, die ein Ticket haben. Mit einem derart gut organisierten System und höchstem Komfort ist der Shinkansen nicht nur ein Fortbewegungsmittel, sondern ein Erlebnis für sich. Gerade als Deutscher kommt man hier aus dem Staunen gar nicht mehr heraus und das auch noch zu Preisen, von denen man ebenfalls nur träumen kann. Von dem Halten auf den Zentimeter genau mal ganz abgesehen.
Die Abfahrt in Kyoto
Unsere Reise mit dem Shinkansen von Kyoto nach Tokio war also alleine schon aus technischer Sicht ein Erlebnis. Schon bei der Buchung zuvor hatten wir zwei Sitzplätze auf der linken Seite des Zuges reserviert, da wir wussten, dass wir mit (zugegebenermaßen viel Glück) den majestätischen Mount Fuji sehen könnten, den der Zug beim Fahren nach Tokio auf südlicher Seite von West nach Ost umrundet. Zusätzlich hatten wir Sitzplätze mit ausreichend Stauraum für unsere großen Koffer ausgewählt, die tatsächlich im Shinkansen rar gesät sind – und die dann auch nur für die vorne Sitzenden reserviert sind.
Der Blick auf den Mount Fuji
Die Fahrt führte uns durch eine abwechslungsreiche Landschaft, viel Städte, viele Stromleitungen, auch mal einige Felder zwischendurch. Alles ganz flink und schnell – als es ungewöhnlich unruhiger im Zug wurde und wir uns also dem berühmtesten Berg Japans näherten. Glücklicherweise klarte die Wolkendecke ganz in der Nähe des sichtbaren Bereichs auf, und wir konnten mehrere fantastische Blicke auf Mount Fuji erhaschen. Mount Fuji hat für die japanische Kultur immerhin eine immense Bedeutung als heiliger Berg. Er wird nicht nur als Symbol für Schönheit und Kraft verehrt, sondern auch als Ort der Spiritualität und Inspiration für Künstler, Dichter und Pilger. Viele Menschen kommen alleine schon deswegen nach Japan, um ihn zu besteigen oder sich einfach nur an seiner Anmut zu erfreuen.
Kurzum, wir hatten wirklich Glück, den heiligen Berg so toll aus dem Zug heraus sehen zu können. Denn für weitere Bilder oder gar einen Besuch war während unseres ersten großen Japan-Aufenthaltes leider keine Zeit. Aber beim nächsten Mal bestimmt!