An unserem ersten und vollen Tag in Reykjavik machten wir eine Bustour in die Umgebung bis nach Vik.
Zu zehnt ging es mit einem Kleinbus und einem Fahrer, der gleichzeitig als Guide fungierte, am Terminal in Reykjavik los. Da gerade die European Summit in Reykjavik stattfand, war die halbe Innenstadt abgesperrt und Geschäfte geschlossen. Wir mussten daher einen kleinen Umweg fahren aber aufgrund der Umstände schien dieser Ausflug genau richtig ausgewählt.
Urridafoss Wasserfall
Unser Guide war ein gebürtiger Brite im Rentenalter, der vor Jahren als Englischlehrer nach Island übersiedelte. Er arbeitet nun als Fahrer und Guide und hatte einiges zu berichten. Unsere erste Station war Urridafoss, ein Wasserfall, der sich aus einem Gletscher bildet. Da unser Fahrer diesen Wasserfall so schön findet, wollte er ihn uns unbedingt zeigen. Der kurze Stopp hat sich jedenfalls gelohnt.
Islandpferde entlang der Strecke
Weiter ging die Fahrt und wir entdeckten entlang der Strecke zahlreiche Islandpferde. Als Islandpferd anerkannt werden nur reingezogene Tiere ohne Fremdbluteinkreuzung, deren Abstammung lückenlos bis nach Island zurück verfolgt werden kann. Die Einfuhr von Pferden ist verboten, da man so sicherstellen möchte, dass keine Krankheiten eingeführt werden. Und so dürfen auch Pferde, die Island einmal verlassen haben, nicht wieder nach Island eingeführt werden. Zum Reiten ist Island seit Jahren eine beliebte Destination.
Seljalandsfoss Wasserfall
Weiter ging es zum Seljalandsfoss Wasserfall. Dieser Wasserfall ist wirklich einzigartig, denn man hat die Möglichkeit hinter den Wasserfall zu gelangen. Das ist eine sehr spritzige Angelegenheit und eine Regenjacke ist auf jeden Fall empfehlenswert – dieses Erlebnis sollte man sich aber auf keinen Fall entgehen lassen. Wir hatten rund eine Stunde Zeit zur Erkundung, das war ausreichend.
Skogafoss Wasserfall
Der nächste Wasserfall folgte dann auch bereits, es ging weiter zum Skogafoss Wasserfall, wo wir 45 Minuten Zeit zur Erkundung hatten. Dort gab es eine lange Treppe, die hinauf zur Wasserkannte des Wasserfalls führte. Oben war es zwar recht nass, der Aufstieg lohnt sich aber. Geht man den Weg noch etwas weiter, kommt man zu einem weiteren Wasserfall, der später zu diesem großen Wasserfall wird. Die 45 Minuten waren schon recht knackig bemessen, wir gingen daher auch zunächst die Treppen hinauf und schauten uns anschließend unten noch etwas um. Der Parkplatz war recht voll und mit Souvenirstand und Toiletten ausgestattet.
Solheimajökull Gletscher
Wir ließen die Wasserfälle hinter uns und erreichten als nächstes den Solheimajökull Gletscher, den viertgrößten Gletscher Islands. Das Panorama war überwältigend und als unser Guide sagte, dass wir noch näher heran gehen werden, eröffneten sich noch viel großartigere Perspektiven. Seit unserem Trip nach Alaska sind wir von Gletschern fasziniert und hier auf Island bekamen wir durch den Solheimajökull einen mit Vulkanasche versetzten Gletscher zu sehen. Am letzten Aussichtspunkt angekommen, hatten wir 30 Minuten zur freien Verfügung. Man hätte von der Stelle noch weiter laufen können, zumindest machten das einige aus anderen Gruppen, es wurde aber aus Sicherheitsgründen davon abgeraten, was wir auch berücksichtigten.
Vik
An der Kirche von Vik machten wir einen kurzen Fotostop. Wir waren noch immer ganz begeistert vom Gletscher und mussten erstmal alles verarbeiten. Unsere Pause am Rasthof von Vik kam daher genau zur rechten Zeit. Unser Guide musste eine Pause machen und wir hatten Zeit für eine Toilettenpause, einen Snack und ein bisschen Shopping. Der Rasthof war sehr gut ausgestattet, so dass wir die Zeit gut nutzen konnten.
Black Sand Beach Reynisfjara
Letzter Punkt auf unserer langen Besichtigungsliste war der Black Sand Beach Reynisfjara. Wir fühlten uns wie in einer anderen Welt. Die Felsformationen sahen grandios aus, wie der eiserne Stuhl bei Game of Thrones. Der Strand selbst sah sehr harmlos aus, gehört aber zu den gefährlichsten Stränden der Welt. Die Wellen haben es in sich, kommen schnell und unterspülen den Strand, so dass man leicht ins Meer gezogen werden kann. Es gibt daher zahlreiche Hinweisschilder, nicht zu nah ans Wasser zu gehen. Diesen Hinweisen sollte man Folge leisten. Wir hatten 25 Minuten zur freien Verfügung, was für ein paar Fotos ausreichte. Erstaunlicherweise war der Strand sehr stark besucht.
Rückfahrt nach Reykjavik
Anschließen traten wir die Rückfahrt an. 2,5 Stunden ist von von Vik nach Reykjavik unterwegs. Es war schon 18:30h, als wir losfuhren und irgendwie tat uns unser Fahrer etwas leid, er hatte einen sehr langen Tag. Er fuhr uns aber sicher durch den Tag und hatte viele interessante Infos parat. Autofahren auf Island sollte man nicht unterschätzen, wir hätten keinen eigenen Mietwagen haben wollen. Entlang der Landstraßen waren die Fahrbahnen jeweils einspurig, nicht sonderlich breit und s gab eine Höchstgeschwindigkeit von 90. Es ist zudem strickt verboten, entlang der Strecke anzuhalten. Da war es für uns mit unserem Fahrer und der Kleingruppe deutlich entspannter. Wir konnten diesen schönen, abwechslungsreichen Tag so in vollen Zügen genießen.