Fernziele, Indien, Südasien
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Anekdoten aus Indien – Teil 1

Angeblich werden diese Schiffe noch repariert.jpeg

Während unserer Landgänge in Indien verzichteten wir wie immer auf organisierte Ausflüge, sondern stellten uns diese selbst zusammen – dabei immer auch zu deutlich schlankerem Kurs. Dabei nutzten wir die Gelgenheit zu Gesprächen mit den Fahrern und schnappten auch allerhand Anekdoten und zumindest für uns Westeuropäer teils haarsträubende Begründungen für landestypische Eigenheiten auf. Ein paar davon möchten wir gerne mit euch teilen.


Die Schiffswerften am Strand

Wir fuhren mit unserem Taxifahrer, den wir zum Festpreis für einige Stunden gebucht hatten, die Küste von Goa entlang, als wir plötzlich hinter den Büschen zahlreiche Schiffswracks entdeckten, auf denen teils Arbeiter in gefühlter Privatkleidung dabei waren, die alten Schiffe auseinander zu nehmen. Diese armen Leute waren teils in Flip-Flops unterwegs, kraxelten auf amateurhaft zusammengeflickten Gerüsten herum und nahmen die großen Kähne auseinander. Unseren Fahrer darauf angesprochen, versichert uns dieser, dass es sich dabei um Reparaturarbeiten in der Art von Trockendocks handelte und nicht um Entsorgungen.

Rettungsboote zum Verkauf

Etwas später sahen wir am Straßenrand dann immer mal wieder Rettungsboote stehen und liegen, die man ab ca. 500 USD käuflich erwerben konnte. Auch so manche Innenausstattung gab es zu kaufen, die früher wohl einmal auf den Schiffen genutzt worden war.

Ein Rettungsboot zum Verkauf am Straßenrand

Die Praktik des Beachings

Des Rätsels Lösung und unsere Vermutung bestätigte sich dann in späteren Gesprächen und nach einiger Recherche: es gibt tatsächlich speziell ausgebildete Kapitäne, die mit Anlauf die großen Schiffe an den Strand fahren und dann sprichwörtlich das Weite suchen. Die Menschen an den Stränden schlachten dann diese Schiffe aus und nehmen diese ohne weitere Kosten für den ehemaligen Besitzer auseinander. Alle Umweltschäden kommen natürlich vor Ort zum Tragen und der ehemalige Besitzer ist fein raus. Dieser Vorgang ist übrigens auch als Beaching bekannt und findet vor allem am Alang Beach in Indien statt. Wer hier einmal nach googeln möchte, wird schnell fündig – auch mit Bildmaterial, das sich echt gewaschen hat. Einer Quelle nach passieren dort täglich zweistellige Unfälle, was aber angesichts der dort herrschenden „Arbeitssicherheit“ und der gefährlichen Tätigkeiten kein Wunder ist.

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